Nach zweiwöchiger Haft darf der italienische Journalist und Filmemacher Gabriele Del Grande heute nach Hause zurückkehren. Die letzten Tage protestierte er mit einem Hungerstreik gegen seine Inhaftierung.
Unter dem Hashtag #FreeGabriele hatten in den letzten Tagen Tausende die Freilassung von Gabriele Del Grande gefordert.
Am 9. April dieses Jahres wurde der italienische Journalist und Filmemacher in der Türkei verhaftet. Der 34-Jährige hielt sich an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei auf und interviewte dort syrische Flüchtlinge, um für sein Buchprojekt über den syrischen Krieg und die Entstehung der Terrormiliz «Islamischer Staat» zu recherchieren. Der Historiker beschäftigt sich seit zehn Jahren mit Migrationsthematiken und begab sich immer wieder selbst auf Fluchtrouten und berichtete darüber.
Warum er vor zwei Wochen verhaftet wurde, ist unklar. Eine Anklage gegen ihn wurde nicht erhoben. Um gegen seine menschenrechtswidrige Behandlung zu protestieren, trat Del Grande in den Hungerstreik. Die italienische Regierung forderte seine sofortige Freilassung.
Nun teilt der italienische Aussenminister Angelino Afano per Twitter mit, dass Del Grande auf dem Nachhauseweg sei.
Alfano bedankt er sich bei seinem Amtskollegen Mevlut Cavusoglu, der ihm die Nachricht diese Nacht mitgeteilt hatte.
Gegenüber italienischen Medien sagt Alfano, dass er sehr froh sei, dass nun alles gut ausgehe. Er habe mit Del Grande telefonieren können und natürlich sei dieser erleichtert, dass er endlich nach Hause zurückkehren könne.
Neben dem deutsch-türkischen «Welt»-Journalist Deniz Yücel war Del Grande der zweite prominente Fall eines westlichen Journalisten in einem türkischen Gefängnis. Yücel befindet sich seit Ende Februar dieses Jahres in Haft. (sar)