International
Türkei

Über 1000 mutmassliche Gülen-Anhänger in der Türkei festgenommen

Police officers escort people, arrested because of suspected links to U.S.-based cleric Fethullah Gulen, in Kayseri, Turkey, Wednesday, April 26, 2017. Police launched simultaneous operations across t ...
Mutmassliche Gülen-Anhänger werden abgeführtBild: DHA-Depo Photos/AP

Über 1000 mutmassliche Gülen-Anhänger in der Türkei festgenommen

26.04.2017, 11:0526.04.2017, 11:19
Mehr «International»

Grosser Schlag gegen mutmassliche Gülen-Anhänger in der Türkei: Bei landesweiten Razzien wurden mehr als 1000 mutmassliche Anhänger der Gülen-Bewegung festgenommen.

Die Festnahmen seien in 72 der insgesamt 81 türkischen Provinzen erfolgt, zitierte die Nachrichtenagentur Anadolu Innenminister Süleyman Soylu am Mittwoch. Soylu sprach von 1009 Festnahmen.

Die meisten der Festgesetzten stammten aus dem Polizeiapparat, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider meldete. Den Festgenommenen würden Verbindungen zu dem Prediger Fethullah Gülen vorgeworfen, den die Türkei als Drahtzieher des Putschversuchs im Juli 2016 bezeichnet. Die Festgenommenen sollten nun in die Hauptstadt Ankara gebracht werden.

Die Regierung in Ankara stuft die Bewegung von Gülen, einem einstigen Weggefährten und heutigen Erzfeind Erdoğans, als terroristisch ein. Seit dem Putschversuch im vergangenen Juli wurden in der Türkei zehntausende mutmassliche Gülen-Anhänger inhaftiert oder aus dem Staatsdienst entlassen. Gülen, der im Exil in den USA lebt, bestreitet jegliche Verwicklung in den Putschversuch.

Vor knapp zwei Wochen hatte Präsident Recep Tayyip Erdoğan das umstrittene Referendum über die geplante Verfassungsreform knapp gewonnen. Dadurch würde Erdoğan deutlich mehr Befugnisse bekommen. Kritiker sehen hingegen Demokratie, Pressefreiheit und Menschenrechte in Gefahr. (nfr/sda/afp/reu)

Die AKP im Siegestaumel – so jubeln Erdoğans Anhänger auf den Strassen der Türkei

1 / 13
Die AKP im Siegestaumel – so jubeln Erdogans Anhänger auf den Strassen der Türkei
Nach Auszählung praktisch aller Stimmzettel am Sonntagabend führt das Ja-Lager beim Referendum in der Türkei laut Medien mit 51,3 Prozent.
quelle: epa/epa / deniz toprak
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Turi
26.04.2017 12:38registriert März 2016
Die Säuberung beginnt. Kaum zu glauben, dass Watson die Ja-Stimmen von in der Schweiz lebenden Türken schönzureden versuchte, "unsere Demokratie würde das locker verkraften". Ja, unsere Demokratie schon, aber diese politisch Verfolgten leiden nun darunter. Wie zynisch.
252
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lai Nair
26.04.2017 11:18registriert Dezember 2016
Er macht dort weiter, wo er vor den "Wahlen" aufgehört und lässt Gegner seiner Machtherrschaft einfach mal einsperren. Der Diktator wird sich niemals ändern und wird weiterhin Landsleute, welche ihm nicht passen verhaften und foltern lassen. Immer mit der Begründung, sie seien für den "Putschversuch" mit verantwortlich. Einen "Putschversuch" notabene, welcher vom Diktator, so wird von internationalen Organisationen vermutet, selbst inszeniert wurde, um seine Machtansprüche zu untermauern und allen klar zu machen, dass es in diesem Land nur ein Chef gibt und er dieser Chef sei.
242
Melden
Zum Kommentar
4
Die Warnungen häufen sich: Wegen Putins Geisterschiffen droht eine Katastrophe
Weil der Kreml seeuntüchtige Tanker einsetzt, häufen sich die Warnungen vor einer verheerenden Ölpest in und um Europa. Damit nicht genug, dürften drohende immense Schäden nicht gedeckt sein.

Der schwedische Aussenminister wählte diese Woche gegenüber dem «Guardian» deutliche Worte. Russland scheine bereit zu sein, eine «Umweltverwüstung» anzurichten, indem es seeuntüchtige Öltanker unter Verstoss gegen alle Verkehrsvorschriften durch die Ostsee fahren lasse.

Zur Story