Die Lage von Tausenden syrischen Flüchtlingen in der türkischen Millionenmetropole Istanbul ist zum Ablauf einer Abschiebefrist an diesem Mittwoch offen.
Der Türkei-Experte von Amnesty International, Andrew Gardner, kritisierte, dass die türkische Regierung Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty nicht darüber informiere, wie sie die Frist umsetzen wolle oder ob diese möglicherweise noch mal verlängert werde. Die türkischen Behörden hatten angeordnet, dass Syrer, die nicht in Istanbul registriert sind, bis Mittwoch die Stadt verlassen sollen.
Ansonsten würden sie in die Provinz zurückgebracht, in der sie gemeldet sind. Ein Grund dafür wurde nicht genannt. Ursprünglich hatte das Istanbuler Gouverneursamt dazu eine Frist bis zum 20. August gesetzt, die dann aber bis 30. Oktober verlängert wurde. Das Istanbuler Gouverneursamt wollte sich auf Anfrage am Mittwoch nicht äussern.
Experten schätzen, das rund 300'000 Menschen betroffen sein könnten. Offiziell registriert sind in Istanbul mehr als 500'000 Syrer. Insgesamt hat die Türkei nach offiziellen Angaben seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien mehr als 3.6 Millionen Geflüchtete aus dem Nachbarland aufgenommen. (sda/dpa)