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Schweres Erdbeben erschüttert Bodrum und Kos
Bei dem Erdbeben in der Ägäis sind offiziellen Angaben zufolge mindestens zwei Menschen auf der griechischen Insel Kos getötet worden.
quelle: epa/anadolu agency / ali balli/anadolu agency
21.07.2017, 02:1021.07.2017, 10:52
Die griechische Insel Kos ist das drittgrösste Eiland der Inselgruppe Dodekanes vor der türkischen Küste. Die Haupteinkommensquelle der rund 33'000 Einwohner ist der Tourismus. Die Insel im Südosten der Ägäis ist eines der beliebtesten Reiseziele in Griechenland.
Nach Angaben der Luftfahrtbehörde des Landes kamen im Jahr 2015 fast eine Million Passagiere mit internationalen Flügen am Airport auf Kos an. Charterflüge gibt es in den Sommermonaten aus fast allen Ländern Mittel- und Nordeuropas.
Die Insel ist grösstenteils flach und lässt sich deswegen mit dem Velo leicht erkunden. Berühmt sind die Sandstrände von Lampi nahe dem Hauptort Kos sowie bei Tigaki, Mastichari und Kefalos. Die Insel gilt als Geburtsort von Hippokrates, des Vaters der Medizin im Altertum. Auf der Insel ist auch ein Heiligtum des antiken Gottes der Gesundheit, Asklepios (lateinisch: Aesculapius). (sda/dpa)
Bild: Michael Probst/AP/KEYSTONE
Allein auf Kos sind laut Angaben des Gouverneurs der Region Süd-Ägäis, Giorgos Chatzimarkos, rund 100 Menschen zumeist leicht verletzt worden. Im türkischen Bodrum wurden ausserdem etwa 70 Verletzte im Krankenhaus behandelt.
Bei dem Beben wurden auch Hotels beschädigt. Sie werden als nicht mehr sicher eingestuft. Verschiedene Reiseveranstalter bringen davon betroffene Kunden bei Bedarf in anderen Hotels unter.
Beim Seebeben vom Freitagmorgen ist mindestens eine Schweizerin verletzt worden. Das bestätigte am Freitag das Aussendepartement (EDA) in Bern. Abklärungen über mögliche weitere Schweizer Staatsangehörige seien im Gange.
Der Reiseanbieter Hotelplan Suisse hatte am Freitagmorgen mitgeteilt, man habe Kenntnis von einer leicht verletzten Kundin. Es befänden sich 379 Reisegäste auf Kos und sechs Kunden im nur rund 15 Kilometer entfernten türkischen Bodrum. TUI Schweiz sprach von 671 Kunden in der Region, die alle wohlauf seien, Kuoni von einer dreistelligen Zahl an Reisegästen, niemand von ihnen schwer verletzt.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) teilte am Freitag mit, die Schweizer Vertretung in Athen stehe in Kontakt mit den zuständigen Behörden vor Ort. Es liefen Abklärungen, ob Schweizer Staatsangehörige vom Ereignis betroffen seien. Der Reiseanbieter Hotelplan Suisse gab am Freitagmorgen bekannt, man habe bis zum jetzigen Zeitpunkt Kenntnis von einer leicht verletzten Kundin.
Fünf Schwerverletzte wurden laut Diplomatenangaben in ein Spital in Heraklion auf Kreta gebracht. Dutzende weitere Menschen kamen mit leichten Verletzungen davon.
Unter den mehr als 100 Verletzten sollen vier Personen in kritischem Zustand sein.
Reiseanbieter Hotelplan Suisse teilte am Freitagmorgen mit, man habe bis zum jetzigen Zeitpunkt Kenntnis von einer leicht verletzten Kundin. Momentan befänden sich 379 Reisegäste von Hotelplan Suisse auf Kos und sechs Kunden in Bodrum.
Gegenwärtig kontaktierten die lokalen Vertreter auf Kos und Bodrum die Kunden vor Ort und klärten ab, ob eine frühzeitige Rückreise erwünscht sei, teilte der Reiseveranstalter weiter mit. Kundinnen und Kunden, die eine Pauschalreise oder ein Hotel auf Kos oder in Bodrum mit Abreise bis und mit Montag gebucht hätten, könnten ab sofort die Ferien kostenlos umbuchen oder annullieren.
Beim Seebeben vor der griechischen Ferieninsel Kos sind zwei Touristen ums Leben gekommen. Es handle sich um Feriengäste aus der Türkei und aus Schweden, sagte der Gouverneur der Region Süd-Ägäis, Giorgos Chatzimarkos, im griechischen Rundfunk.
Die beiden Opfer seien von einstürzenden Teilen einer Wand einer Bar getroffen worden, teilte der Gouverneur weiter mit. Wie griechische Medien berichteten, sei zudem ein Tourist verletzt worden, als er während des Bebens in der Nacht zum Freitag in Panik geriet und aus seinem Balkon im ersten Stock eines Hotels sprang. Aus welchem Land der Urlauber stammt, war zunächst nicht bekannt.
Bild: AP/Kalymnos-news.gr
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Bild: AP/Sander van Deventer
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«Wir haben zwei Tote», bestätigte der Chef der Feuerwehr von Kos, Dimitris Giannaris, im griechischen Staatsrundfunk die Meldungen. Das Spital von Kos habe mehr als 100 Menschen aufgenommen, sagte Klinik-Leiter Nektarios Georgantis im griechischen Fernsehen. «Drei Menschen sind schwer verletzt, aber ausser Lebensgefahr. 78 Personen haben wir nach der Behandlung nach Hause geschickt. Die anderen haben leichte Verletzungen und bleiben hier zur Beobachtung.»
Der Berner SVP-Politiker Thomas Fuchs macht derzeit Ferien in Rhodos. Das Beben hat den alt Nationalrat aus dem Bett geholt. «Es ist ein heftiger Schreck, aus einem derart wackelnden Bett aufzustehen und auf die Strasse zu rennen».
Es habe sich wie auf einer Bahn im Europapark angefühlt. «Das Beben war echt schlimm und dauerte ewigs», sagt er im Chat mit watson.
Bild: Keystone
Die meisten Touristen dürften diese Nacht in Kos kein Auge zugetan haben. Bilder zeigen, wie Urlauber vor Hotels in Decken gehüllt auf Plastikstühlen ausharren. Auch in Bodrum bleiben die Menschen wegen den vielen Nachbeben lieber draussen. Spitäler behandeln Verletzte unter freiem Himmel.
Hilfe ist unterwegs: Aus Athen hat die Regierung Rettungsmannschaften nach Kos geschickt. Vor allem im Zentrum der Stadt Kos, wo sich Dutzende Bars befinden, kam es nach Worten von Bürgermeister Giorgos Kyritsis zu Schäden. Zum Zeitpunkt des Bebens am frühen Freitagmorgen waren die Bars am Hauptplatz von Kos voller Menschen. Das Dach einer Bar sei eingestürzt. Dort sollen auch die zwei jungen Menschen ums Leben gekommen sein.
Bild: AP/KosToday
Nach und nach wird das Ausmass des Bebens bekannt: Der Yachthafen der Inselhauptstadt Kos wurde von einer kleinen Tsunami-Welle getroffen, Gebäudemauern zeigten Risse oder stürzten teils sogar ein.
Bild: AP/KosToday
Ein Seebeben der Stärke 6,7 auf der Richterskala hat in der Nacht auf Freitag um 1.31 Uhr Lokalzeit die türkische Küste vor Bodrum erschüttert und einen kleinen Tsunami ausgelöst. Strassen und Hotels in Bodrum sind teilweise überflutet worden, Menschen flüchteten in Panik auf die Strassen.
Die Schockwellen haben auch die nahe gelegene griechische Ferieninsel Kos schwer getroffen. «Die Schäden sind enorm», sagt der Bürgermeister von Kos-Stadt.
Bilder aus der Stadt zeigen, wie Gebäude teilweise eingestürzt sind. Laut der griechischen Nachrichtenagentur sind mindestens zwei Personen getötet und über 100 verletzt worden. Der kleine Tsunami hat laut Augenzeugen das Hafenviertel überflutet.
Zerstörung in Bodrum
Das Seebeben und die Flutwelle haben in Bodrum schwere Schäden angerichtet. Fotos auf sozialen Medien zeigen Autos, die weggeschwemmt worden sind. Ebenso überflutete die Welle zahlreiche Bars und Hotels im Ferienort.
Das Zentrum des Bebens habe in etwa zwölf Kilometer Tiefe gelegen. In den letzten Stunden hat es mindestens fünf Nachbeben gegeben.
In der Gegend ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Erdbeben gekommen, da das Gebiet auf Bruchstellen der Erdplatten liegt.
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(amü/sda)
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