International
Terrorismus

Regierung von Sri Lanka ruft den Notstand aus

Terroranschläge an Ostern in Sri Lanka

1 / 17
Terroranschläge zu Ostern in Sri Lanka
Die Anschlagsserie in Sri Lanka auf Kirchen und Hotels hat weltweit Entsetzen und Empörung ausgelöst. Religiöse Führer und Politiker verurteilten die Angriffe, bei denen am Ostersonntag mehr als 310 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt wurden. Unter den Todesopfern waren auch Ausländer.
quelle: ap/ap / rohan karunarathne
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Zahl der Todesopfer steigt auf 310 – Regierung von Sri Lanka ruft den Notstand aus

23.04.2019, 06:3623.04.2019, 08:16
Mehr «International»

Zwei Tage nach der Serie von Selbstmordanschlägen auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka ist die Zahl der Todesopfer auf 310 gestiegen. Das erklärte die Polizei am Dienstag.

Mehr als 500 Verletzte wurden demnach noch in Spitälern behandelt. Es habe inzwischen rund 35 Festnahmen gegeben. Mehr als 20 Häuser seien durchsucht worden, hiess es.

In der Nacht zum Dienstag traten Notstandsbestimmungen in Kraft. Staatspräsident Maithripala Sirisena erklärte den öffentlichen Notstand im Interesse der öffentlichen Sicherheit, der Wahrung der öffentlichen Ordnung und der Sicherung der Versorgung mit Waren und Dienstleistungen für die Bürger, wie es in einer Erklärung des Präsidenten hiess. Mit den Regelungen erhalten Sicherheitskräfte erweiterte Befugnisse, etwa für Durchsuchungen und zur Festnahme von Personen.

epa07520915 Sri Lankan security personal stand guard outside St. Anthony's Church in Kochchikade, Colombo, Sri Lanka, 22 April 2019. According to news reports, at least 290 people have been kille ...
Bild: EPA/EPA

Drei Schweigeminuten

Der Dienstag wurde zudem zu einem nationalen Trauertag erklärt. Mit drei Schweigeminuten gedachten die Menschen der Opfer der Anschläge vom Ostersonntag. Die Schweigeminuten begannen am Dienstag um 8.30 Uhr - dem Zeitpunkt, zu dem am Sonntag die erste Bombe detoniert war. Die Flaggen wurden auf Halbmast gesetzt. Für den gesamten Dienstag gilt eine Staatstrauer. Zahlreiche Bestattungen waren geplant.

Der Uno-Sicherheitsrat verurteilte am Montag die Anschlagsserie auf das Schärfste. Zugleich sprachen er den Familien der Opfer der «abscheulichen und feigen» Anschläge tief empfundenes Mitgefühl aus, wie es in einer Mitteilung hiess.

Den Verletzten werde eine rasche Genesung gewünscht, schreibt das Uno-Gremium in der Mitteilung vom Montag. Terrorismus stelle in all seinen Erscheinungsformen eine der schwerwiegendsten Bedrohungen für den Frieden und die internationale Sicherheit dar, hiess es weiter. Täter, Organisationen und Geldgeber dieser Terrorakte müssten zur Rechenschaft gezogen und vor Gericht gestellt werden.

Voll besetzte Kirchen

Bei der Serie von Bombenanschlägen auf Kirchen und Hotels waren hunderte Menschen getötet und verletzt worden. Die Regierung des asiatischen Inselstaates macht eine einheimische Islamistengruppe namens National Thowheeth Jama'ath (NTJ) für die verheerenden Anschläge verantwortlich. Untersucht wird nun, warum Warnungen vor islamistischen Angriffen schon Tage vor den Anschlägen folgenlos blieben.

epa07520425 People light candles as they condemn the deadly bomb blasts in Sri Lanka, during a protest in Karachi, Pakistan, 21 April 2019. According to police at least 207 people were killed and more ...
Trauernde am Tag nach den Anschlägen in Sri Lanka. Bild: EPA/EPA

Die Selbstmordanschläge waren binnen kurzer Zeit auf drei Fünf-Sterne-Hotels in der Metropole Colombo und auf drei Kirchen in Colombo, im nahegelegenen Küstenort Negombo und in der Ostküstenstadt Batticaloa verübt worden. Zu dem Zeitpunkt waren die Kirchen vollbesetzt mit Gläubigen, die die Ostermesse feierten. (sar/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Schweiz braucht eine Überwachungsbehörde für staatliche Beihilfen

Die EU versucht in ihrem Binnenmarkt den Wettbewerb zwischen den Unternehmen möglichst wirtschaftsliberal zu gestalten. Deshalb schränkt der Staatenbund Unterstützungen durch den Staat ein. Auch die Schweiz soll bei gewissen Abkommen die EU-Regelung über staatliche Beihilfen übernehmen. Das ist Teil der laufenden Verhandlungen zwischen den zwei Partnern.

Zur Story