Der genaue Tathergang ist noch unklar. Klar ist aber: Die ersten Schüsse fielen nach Augenzeugenberichten gegen 13.45 Uhr Ortszeit (01.45 Uhr MEZ) in der Masjid-al-Noor-Moschee im Stadtzentrum von Christchurch. Später fielen Schüsse in einer Moschee im Vorort Linwood. Die Angriffe fanden während des Nachmittagsgebet statt und seien gemäss Premierministerin «gut vorbereitet» gewesen.
Die Polizei hat bisher vier Personen festgenommen, darunter eine Frau. Unter den Verhafteten ist ein in Australien geborener Rechtsextremer. Der 28-Jährige soll bereits an diesem Samstag einem Richter vorgeführt werden. Er filmte sich während der Attacke und teilte das Video via Live-Stream im Internet. Der mutmassliche Angreifer befand sich laut Ardern nicht auf Terrorlisten.
Einer der Festgenommenen stehe vermutlich nicht mit dem Angriff in Verbindung, sagt Polizeichef Mike Bush. Bei den übrigen zwei Verdächtigen müsse noch genau geklärt werden, was sie mit dem Vorfall zu tun hätten. Sie seien im Besitz von Schusswaffen gewesen.
One of the shooter's in #NewZealand #NewZealandShooting pic.twitter.com/0OaMxroD6f
— London Knife Crime LDN (@CrimeLdn) 15. März 2019
Der 28-jährige mutmassliche Haupttäter kündigte seine Tat zuvor im Internet an, unter anderem auf seiner mittlerweile gesperrten Facebook-Seite. In einem Manifest beschreibt er seine Motive: Der Hauptgrund seien die abnehmenden Geburtsraten von Weissen in westlichen Ländern und die gleichzeitige «demographische Übernahme der Muslime». Er wolle die Immigration stoppen und die «Invasoren» von europäischem Boden vertreiben. Ausserdem wolle er Rache nehmen für islamistische Terrorangriffe.
Die Premierministerin von Neuseeland sprach in einer TV-Ansprache von 49 Toten, später wurde ein weiteres Opfer entdeckt, so dass die Zahl der Toten auf 50 stieg. Ausserdem seien mindestens 48 Menschen verletzt worden. Unter den Opfern seien viele Migranten und Flüchtlinge.
Bislang gibt es keine Hinweise auf Schweizer Staatsangehörige unter den Opfern, wie das Aussendepartement EDA auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Schweizer Vertretung in Wellington stehe in Kontakt mit den zuständigen lokalen Behörden.
Einsatzkräfte entschärften mehrere Sprengsätze an Fahrzeugen in der Innenstadt von Christchurch. Am Bahnhof von Auckland wurden ausserdem zwei verdächtige Rucksäcke kontrolliert gesprengt. Landesweit wurde die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen.
All police cordons around Britomart have been given the all-clear to be re-opened, after three controlled explosions at Galloway St. pic.twitter.com/lNVLxxHdSh
— Alex Perrottet (@alexperro) 15. März 2019
Bangladeschs Cricket-Team, das für ein Spiel gegen Neuseeland in Christchurch war, entkam offenbar nur knapp einem der Angriffe. Ein Sprecher berichtete, einige der Spieler hatten gerade den Team-Bus verlassen und wollten in die Moschee gehen, als der Angriff begann. Sie seien alle sicher, stünden allerdings unter Schock. Das Match wurde abgesagt.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die mutmasslichen Terror-Angriffe scharf verurteilt. Für ihn seien diese «das jüngste Beispiel des wachsenden Rassismus und der Islam-Phobie». Erdogan bekundete in seinem Tweet «der islamischen Welt und den Menschen von Neuseeland» sein Beileid.
Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel drückte ihre Trauer über den mutmasslichen Terrorangriff aus. «Tief erschüttert verfolge ich die Nachrichten aus #Christchurch», teilte ihr Sprecher Steffen Seibert in ihrem Namen auf Twitter mit. «Ich trauere mit den Neuseeländern um ihre Mitbürger, die friedlich betend in ihren Moscheen überfallen und aus rassistischem Hass ermordet wurden», hiess es weiter.
Russland verurteilte den mutmasslichen Terrorangriff scharf. «Der Angriff auf friedliche Bürger, die sich zum Gebet versammelt haben, erschüttert in seiner Grausamkeit und in seinem Zynismus», erklärte Präsident Wladimir Putin laut einer Mitteilung des Kremls. Er habe Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern in einem Schreiben sein tiefstes Beileid ausgedrückt.
Nationalratspräsidentin Marina Carobbio (SP/TI) und Ständeratspräsident Jean-René Fournier (CVP/VS) zeigten sich «entsetzt» nach dem Attentat in Neuseeland. «Kein Platz für Hass und Gewalt gegen Religionen», schrieben sie in einem Tweet. (jaw/sda)
Ich war erschüttert, als ich die Neuigkeiten heute morgen gelesen habe. So etwas darf nicht alltäglich werden. Fremdenhass und Verbreitung der Überlegenheits/Rassenpropaganda muss mit Mut, Bildung und Aufklärung proaktiv bekämpft werden.
Wieso ist er nicht nach Syrien und hat dort gegen die wahren Massenmörder gekämpft. Es ist ziemlich leicht unbewaffnete Menschen zu töten. Feige Sau.