US-Unternehmer Elon Musk hat sich für seine Schimpftirade gegen einen der Rettungstaucher des Höhlendramas in Thailand entschuldigt. Der mehrfache Milliardär schrieb am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter, er habe aus Wut über Unwahrheiten gehandelt, die der britische Taucher Vern Unsworth gesagt habe.
Nonetheless, his actions against me do not justify my actions against him, and for that I apologize to Mr. Unsworth and to the companies I represent as leader. The fault is mine and mine alone.
— Elon Musk (@elonmusk) 18. Juli 2018
Nach der glücklichen Rettung des thailändischen Fussball-Teams hatte sich ein böser Streit um ein Hilfsangebot von Star-Unternehmer Elon Musk entwickelt. Rettungstaucher Unsworth hatte sich über die Idee des Amerikaners lustig gemacht, die jungen Fussballer mit einem selbst entwickelten Mini-U-Boot aus der Höhle zu holen und sagte über Musk: «Er kann sich sein U-Boot dahin schieben, wo es weh tut.»
Musk schimpfte über Twitter zurück, er habe «diesen britischen Typen, der als Ausländer in Thailand lebt,» in der Höhle nie gesehen. Dann nannte er ihn auch noch «pedo guy», einen «pädophilen Kerl». Als daraufhin in den sozialen Netzwerken die Wellen hoch schlugen, gab es von Musk zunächst keinen weiteren Kommentar. Die Tweets wurden später von seinem Konto gelöscht.
ah good it appears elon musk is now doubling down on his claim that one of the cave rescuers is a pedophile pic.twitter.com/3QSGhjQPON
— Max Tani (@maxwelltani) 15. Juli 2018
Musk hatte ein kleines U-Boot, das eine seiner Firmen entwickelt hat, für die Rettung auf eigene Kosten nach Thailand bringen lassen. Nachdem er zunächst Videos des Mini-U-Bootes auf Twitter veröffentlicht hatte, reiste der Tesla-Chef in Eigenregie nach Thailand – und verschaffte sich während der Bergung Zugriff in die Höhle. So schnell wie er kam, ging er dann aber auch wieder.
Das Team aus thailändischen und internationalen Helfern verzichtete auf das Mini-U-Boot. Viele warfen dem US-Amerikaner vor, nur an Eigenwerbung interessiert zu sein. Die zwölf Fussballer und ihr Trainer wurden dank einer spektakulären Rettungsaktion mit vielen Tauchern auch so gerettet.
Taucher Unsworth sagte im US-Nachrichtensender CNN, Musks Angebot sei «nur ein PR-Gag» gewesen. «Es bestand absolut keine Chance, dass es funktioniert.» Die steife Aussenhülle des bereitgestellten U-Boots sei mit rund 1.70 Metern zu lang gewesen, um Kurven und Hindernisse zu umfahren. «Es wäre nicht einmal 50 Meter weit in die Höhle reingekommen.»
Musk habe die Höhle nicht freiwillig verlassen, so Unsworth. Man habe ihn aufgefordert, schnell zu verschwinden.
Billionaire tech entrepreneur Elon Musk sent a "kid-size submarine" to help the 12 boys trapped in the Thai cave. Vern Unsworth, who was involved in the rescue operation, rejected the idea completely. https://t.co/BLdRUYjEE7 pic.twitter.com/95o1X5snBb
— CNN (@CNN) 15. Juli 2018
Musk, der auch die kanadische und die südafrikanische Staatsbürgerschaft hat, ist vor allem durch den Elektroauto-Konzern Tesla und durch sein privates Raumfahrtunternehmen SpaceX bekannt geworden. Auf Twitter hat er mehr als 22 Millionen Follower.
(sda/dpa)
Seit wann ist die Aussage, du kannst es dir in deinen Hintern schieben, eine Anspielung auf eine sexuelle Handlung?
(via reddit)
Der Co-Leiter der Taucher, Richard Stanton, wurde von Elon Musk gefragt, ob Entwicklung und Einsatz eines Mini-Ubootes erwünschenswert wäre und Sinn mache. Richard Antwortete, dass es absolut Sinn machen würde und zum Einsatz kommen könnte, falls das Regewasser in der Höhle steigt.
Alle waren sich bewusst, dass das U-Boot keine Garantie war, vielmehr ein Plan-B, eine weitere Chance. Leider wird das ganze so dargestellt, als wäre Elon Musk dort ungefragt reinspaziert.