Wegen eines riesigen Ölteppichs drohen vor der Ostküste der Insel Borneo schwere Umweltschäden. Mit einem Grossaufgebot von mehreren Hundert Hilfskräften versuchten die Behörden am Mittwoch, eine weitere Ausbreitung im Meer zu verhindern.
Insgesamt ist vor der Hafenstadt Balikpapan, die zu Indonesien gehört, ein Gebiet von mehr als zwölf Quadratkilometern betroffen. Über dem Wasser stand eine riesige schwarze Rauchwolke. Bei Bränden starben seit dem Wochenende mindestens fünf Menschen.
Unklar ist bislang noch, wie der Ölteppich zustande kam. Umweltschützer machen den indonesischen Staatskonzern Pertamina verantwortlich, der in der Bucht von Balikpapan eine grosse Raffinerie betreibt.
Sie vermuten, dass die riesigen Mengen Öl durch ein Loch in einer Pipeline seit dem Wochenende ins Meer gelangt sind. Die Behörden verweisen hingegen darauf, dass die Ermittlungen zur Unglücksursache noch laufen. Pertamina wies die Vorwürfe zurück.
Wegen des Ölteppichs riefen die Behörden den Notstand aus. Bei den Toten handelt es sich um Fischer, die durch Brände ums Leben kamen, die vermutlich durch das Öl ausgelöst wurden. Zudem klagen viele Leute in der Gegend über Atemnot und Übelkeit.
Die Umweltschutzorganisation Walhi verlangte von den Behörden, die Ergebnisse ihrer Ermittlungen zu veröffentlichen. Inzwischen seien Ölspuren auch schon in 80 Kilometern Entfernung entdeckt worden.
Mit einer Fläche von mehr als 750'000 Quadratkilometern ist Borneo die drittgrösste Insel der Welt. Der grösste Teil gehört zu Indonesien. Auf der Insel liegt aber auch der Staat Brunei. Andere Teile gehören zu Malaysia. (sda/dpa)