Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten hat die frühere Aussenministerin Hillary Clinton ihrem Rivalen Bernie Sanders vorgeworfen, mit seinen Plänen den Staat aufzublähen. Die beiden lieferten sich am Donnerstagabend eine weitere TV-Debatte.
Die Vorhaben des Senators würden den Umfang der Staatsausgaben in Washington um 40 Prozent erhöhen, sagte Clinton. Clinton kritisierte vor allem die Pläne von Sanders für eine allgemeine staatliche Krankenversicherung. Das Versprechen des Senators, dass höhere Steuern für die Mittelschicht durch Einsparungen bei den Gesundheitskosten ausgeglichen würden, sei «nicht haltbar».
Sanders entgegnete, dass Clinton die Wähler mit ihrer Kritik in die Irre führe. «Ich weiss nicht, mit welchen Volkswirten Aussenministerin Clinton redet», sagte er.
Clinton sieht ihren Favoritenstatus im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten zunehmend bröckeln. Die erste Vorwahl Anfang Februar in Iowa gewann sie nur hauchdünn gegen den Senator, bei der zweiten Vorwahl in New Hampshire am Dienstag siegte Sanders deutlich.
Für eine amüsante Reaktion seitens einer Moderatorin der TV-Show sorgten Sanders Ausschweifungen zum Vietnam-Krieg. Eine Beobachterin der Newsplattform gawker hatte ihre Ohren besonders gut gespitzt. Der Präsidentschaftsbewerber brachte den ehemaligen US-Aussenminister Henry Kissinger ins Spiel, der Clinton laut deren Worten für ihre Amtsführung gelobt haben soll, der aber wegen seiner Rolle in mehreren Konflikten auch höchst umstritten ist.
Gerade, als Sanders zu Ausführungen zum Vietnam-Krieg ansetzt, ist in dem Videoausschnitt die Stimme der Moderatorin zu hören, die sagt: «Oh my God.» Es sei, so schreibt die Journalistin, «wie jene reflexartige Antwort eines nervösen Kindes, das gerade zum 52. Mal anhören musste, wie sein Grossvater über seinen Einsatz im Irakkrieg erzählt».
(kad/sda/afp)