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US-Wahlen 2016

Trump nun offiziell Kandidat der Republikaner für das Präsidentenamt – mit Mike Pence als Vize

Republican Presidential Candidate Donald Trump speaks as he introduces his wife Melania Trump during first day of the Republican National Convention in Cleveland, Monday, July 18, 2016. (AP Photo/Caro ...
Gegen alle Widerstände: Donald Trump ist offizieller US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner.
Bild: Carolyn Kaster/AP/KEYSTONE

Trump nun offiziell Kandidat der Republikaner für das Präsidentenamt – mit Mike Pence als Vize

20.07.2016, 01:2420.07.2016, 09:58
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Nun ist er auch offiziell der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner: Der umstrittene Immobilienmilliardär Donald Trump ist am Dienstag beim Parteitag in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio für die Spitzenkandidatur bei der Wahl im November nominiert worden.

Bei dem Parteitagsvotum erhielt der 70-jährige Quereinsteiger aus der Geschäftswelt eine satte Mehrheit. Er kam auf 1725 Stimmen, die Schwelle zur absoluten Mehrheit lag bei 1237.

475 Delegierte gab es für Texas' Senator Ted Cruz, 120 für Ohios Gouverneur John Kasich, 114 für Floridas Senator Marco Rubio, 7 für den früheren Kinderchirurgen Ben Carson, 3 für Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush und 2 für Kentuckys Senator Rand Paul.

Bei der Abstimmung wurden nacheinander die Delegiertenstimmen jedes einzelnen Bundesstaats abgerufen. Der Schlüsselmoment kam, als Trump bei der Auszählung die Schwelle zur absoluten Mehrheit überschritt.

Bis ins Weisse Haus

Sein ältester Sohn war es, der in diesem Moment im Namen des Bundesstaates New York ans Mikrofon trat und die Nominierung seines Vaters verkündete. «Glückwunsch, Dad. Wir lieben dich!» rief Donald Trump Junior aus. Er war in diesem Moment von den anderen drei erwachsenen Kindern des New Yorker Immobilienmoguls, Eric, Ivanka und Tiffany, umgeben.

Der Immobilienmilliardär war zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend. Er soll zum Abschluss des Parteitags am Donnerstagabend seine Kandidatenrede halten, in der er die Nominierung formell akzeptiert.

Trump sandte aber eine kurze Videobotschaft an die Delegierten, in der er sich siegesgewiss zeigte: «Natürlich werden wir die Präsidentschaft gewinnen und wirklichen Wandel und Führungskraft zurück nach Washington bringen.» Die «Bewegung», die ihm die Kandidatur gebracht habe, müsse nun auch die ganze Strecke bis ins Weisse Haus zurücklegen.

Pence nominiert

Per Akklamation nominierte der Konvent darauf Mike Pence, Gouverneur von Indiana, als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten. Sein formales Ja wird in seiner Rede am Mittwochabend (Ortszeit) erwartet.

Der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Paul Ryan, der Trump lange nicht unterstützen mochte, rief die Partei in der Nacht eindringlich zur Einigkeit auf. «Stehen wir zusammen, bleiben wir zusammen», rief er.

Nach Trumps Nominierung stimmte sich der Parteitag auf den Kampf gegen Hillary Clinton ein. Die Ex-Aussenministerin soll in der kommenden Wochen von einem Parteitag der Demokraten in Philadelphia nominiert werden.

In einer Umfrage von Reuters/Ipsos verringerte sich Clintons Vorsprung vor Trump auf sieben Prozentpunkte von 15 Punkten vergangene Woche. 43 Prozent der Befragten unterstützten Clinton, 36 Prozent Trump.

«Sperrt sie ein!»

Der Gouverneur von New Jersey und Trump-Vertraute Chris Christie trug Anklagepunkte gegen Clinton vor, die sich auf ihre angeblichen Verfehlungen als Ministerin bezogen. «Schuldig oder nicht schuldig?» rief Christie aus – und die Delegierten riefen «Schuldig!» zurück. Ein anderer Sprechchor lautete: «Sperrt sie ein!».

Der zweite Tag des Konvents stand unter dem Motto «Make America Work Again». Ausser Kritik an der Politik der demokratisch geführten US-Regierung boten die Republikaner dabei keine eigenen Lösungen an.

In der Innenstadt von Cleveland kam es erneut zu Demonstrationen. Besonders auf dem Public Square nahe der Parteitagsarena, gerieten mehrere Gruppen mit einigen Dutzend Anhängern aneinander.

Nach Polizeiangaben gab es bei den Protesten zunächst keine Festnahmen oder Verletzten. Als sich die Stimmung allmählich aufheizte, verhinderte die Polizei eine Eskalation. (cma/sda/afp/dpa/reu)

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