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Russland hat sich «umfassend» in Wahl eingemischt

US-Senatsausschuss: Russland hat sich «umfassend» in Wahl eingemischt

04.07.2018, 01:40
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Ein wichtiges Komitee des US-Senats steht hinter der Einschätzung der US-Geheimdienste, dass sich Russland in die Präsidentschaftswahl 2016 eingemischt hat, um Donald Trump zu helfen.

Dies geht aus einem Bericht des Geheimdienstausschusses hervor, den der republikanische Senator Richard Burr am Dienstag gemeinsam mit seinem demokratischen Amtskollegen Mark Warner vorlegte.

FILE - In this June 4, 2013 file photo, Sen. Richard Burr, R-N.C. speaks during a news conference on Capitol Hill in Washington. With Republican control of the House and Senate tantalizingly close on  ...
Senator Richard Burr.Bild: AP/AP

Die Veröffentlichung erfolgte nur wenige Tage vor dem Gipfel zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, und sie ist eine bemerkenswerte, überparteiliche Stellungnahme. Trump hat sich allerdings wiederholt skeptisch über die Einschätzung der US-Geheimdienste geäussert, wonach Russland sich in die Präsidentschaftswahl eingemischt haben soll.

Der Republikaner Burr erklärte nun, der Ausschuss habe die vergangenen 16 Monate damit verbracht, die Quellen und Analysen zu untersuchen, die der Einschätzung der Geheimdienste zugrundelägen. Man sehe aber keinen Anlass dafür, den Schlussfolgerungen zu widersprechen. Warner sagte, die russischen Versuche seien «umfassend und anspruchsvoll» gewesen. Sie hätten das Ziel gehabt, das Vertrauen der Öffentlichkeit in den demokratischen Prozess zu untergraben, Trump zu helfen und seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton zu schaden.

Konträre Sichtweisen

Die Arbeit des Geheimdienstausschuss im Senat steht im krassen Widerspruch zu dem Pendant im Repräsentantenhaus. Auch dieses Komitee untersucht die mutmassliche russische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl; dort liegen Republikaner und Demokraten aber oft über Kreuz.

Die Konservativen haben den Ausschuss wiederholt genutzt, um die Glaubwürdigkeit der Russland-Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller zu untergraben und sehen sich deswegen Vorwürfen ausgesetzt, eine Art Handlanger für Trump zu sein. Mueller prüft, ob es bei den russischen Versuchen geheime Absprachen mit Trumps Wahlkampflager gab. (sda/dpa/vom)

Trumps Schimpftirade über Jimmy Fallon und Co.

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bruce
04.07.2018 06:46registriert März 2016
Ob Trump was damit zu tun hatte sagt diese Feststellung nicht, das heisst es gilt vorerst die Unschuldsvermutung. Was ich aber Brandgefährlich finde ist die Einflussnahme wenn sie denn so stattgefunden hat. Egal ob in den USA, egal ob von Russland, solech Dinge müssen Global verhindert werden. Langfristig habe ich das Gefühl, dass solche Aktionen die Welt gefährden, Flüchtlinge, Konflikte und massive soziale Ungleichheiten sind doch nur eine Folge von solchen Macht- und Geldspielchen und der Durchschnittsmensch beschäftigt sich dann mit diesen anstatt das Übel an der Wurzel zu packen...
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Cpt. Jeppesen
04.07.2018 06:13registriert Juni 2018
Mag sich noch jemand an Christopher Steele erinnern, an das Steele Dossier? Steele hat die massive Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf sowie die Hintergründe dazu schon im Juni 2016 beschrieben.
Trump ist US-Präsident, weil Putin es so will.
https://www.documentcloud.org/documents/3259984-Trump-Intelligence-Allegations.html
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