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metoo: Harvey Weinstein wird offenbar verhaftet

FILE - In this Nov. 23, 2011 file photo, film producer Harvey Weinstein poses for a photo in New York. Joan Illuzzi-Orbon, a longtime Manhattan prosecutor who led the ultimately abandoned sex assault  ...
Harvey Weinstein soll gemäss US-Medien noch diese Woche verhaftet werden.Bild: AP/AP

Harvey Weinstein wird offenbar verhaftet – er will sich heute den Behörden stellen

24.05.2018, 23:0025.05.2018, 07:10
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Der US-Filmproduzent Harvey Weinstein will sich nach übereinstimmenden US-Medienberichten wegen mutmasslicher sexueller Übergriffe noch am Freitag den Behörden in New York stellen. Die Staatsanwaltschaft in Manhattan werde Anklage gegen den 66-Jährigen erheben, hiess es.

Seit Monaten laufen Ermittlungen gegen Weinstein nach Vorwürfen mehrerer Frauen wegen sexuellen Missbrauchs. Auch Behörden in London und Los Angeles ermitteln.

Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur DPA bei Weinsteins Sprecher gab es zunächst keine Reaktion. Auch die New Yorker Staatsanwaltschaft wollte sich zunächst nicht äussern. «Es gibt keine Informationen, die ich derzeit mitteilen kann», sagte eine Sprecherin.

Ein Stalker?

Zuvor war bekannt geworden, dass die Ermittlungen gegen Weinstein in den USA auf Bundesebene ausgeweitet worden waren. Die Ermittler wollen unter anderem herausfinden, ob der 66-Jährige etwa Frauen dazu gebracht habe, über Staatsgrenzen hinweg zu reisen, um sie belästigen zu können. Laut «New York Times» wird auch untersucht, ob Weinstein gegen das Anti-Stalking-Gesetz verstossen habe, etwa um Opfer einzuschüchtern.

Der einst einflussreiche Filmproduzent hat Fehlverhalten eingeräumt, bisher aber Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Sex zurückgewiesen. Die von ihm gegründete Filmfirma hatte Weinstein nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Oktober 2017 entlassen, seine Frau hat sich inzwischen von ihm scheiden lassen.

Anschuldigungen gegen mehrere Prominente

Seit Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen Weinstein wirbeln immer mehr Vorwürfe gegen prominente Filmschaffende die Unterhaltungsbranche auf. Eine unter den Schlagworten #MeToo und #TimesUp bekannt gewordene Bewegung entstand, die sich in weitere Branchen und Länder ausbreitete. Nach Weinstein wurden in den USA unter anderem auch Regisseur James Toback, «House of Cards»-Star Kevin Spacey, Oscar-Preisträger Dustin Hoffman und «Rush Hour»-Regisseur Brett Ratner mit Vorwürfen sexueller Belästigung und Machtmissbrauch konfrontiert.

Am Donnerstag waren auch Vorwürfe gegen Oscar-Preisträger Morgan Freeman bekannt geworden. «Jeder der mich kennt oder mit mir gearbeitet hat, weiss, dass ich nicht jemand bin, der absichtlich verletzen oder wissentlich jemandem ein unbehagliches Gefühl vermitteln würde», schrieb Freeman als Reaktion in einer Stellungnahme. «Ich entschuldige mich bei jedem, der sich unwohl oder nicht respektiert fühlte – das war nie meine Absicht.» (sda/dpa)

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