«Okay, so here I am everyone», twitterte Chelsea Manning nach ihrer Entlassung. Zu sehen ist die Frau, die früher Bradley hiess und ein Mann war, mit Kurzhaarschnitt und Lippenstift.
Okay, so here I am everyone!! =Phttps://t.co/NuyZlcWfd9#HelloWorld pic.twitter.com/gKsMFTYukO
— Chelsea Manning (@xychelsea) 18. Mai 2017
Die Wikileaks-Informantin Chelsea Manning ist nach fast sieben Jahren aus der Militärhaft in den USA entlassen worden. Die 29-Jährige sei am Mittwoch aus dem Gefängnis Fort Leavenworth entlassen worden, teilte eine Armeesprecherin mit.
verge: Chelsea Manning has been released from prison https://t.co/LXScUJjjZy pic.twitter.com/z9tcLeMGEn
— Zepforge (@zepforge) 17. Mai 2017
Chelsea Manning hatte als Soldat Bradley Manning im Irak gedient und der Enthüllungsplattform Wikileaks Hunderttausende geheime Militärdokumente zugespielt. Die daraufhin verhängte 35-jährige Haftstrafe wegen Spionage und Verrats trat Manning im Mai 2010 an. Zusätzlich wurde Manning unehrenhaft aus der Armee entlassen und rückwirkend im Rang degradiert.
Two more days until the freedom of civilian life ^_^ Now hunting for private #healthcare like millions of Americans =P
— Chelsea Manning (@xychelsea) 15. Mai 2017
Manning lebt mittlerweile als Frau. Die 29-Jährige sitzt im US-Militärgefängnis in Fort Leavenworth, in dem ansonsten nur Männer inhaftiert sind.
Manning hatte bereits 2013 ein Gnadengesuch an Barack Obama gestellt. Die 29-Jährige, die eine operative Geschlechtsangleichung anstrebt, hat in der Haft bereits zwei Mal versucht, sich das Leben zu nehmen. Einen Hungerstreik gab sie nach Angaben ihres Anwalts im vergangenen September auf, nachdem ihr für die nähere Zukunft eine Operation zugesagt worden war.
Für die US-Regierung waren die von Manning ausgelösten Enthüllungen desaströs. Die Veröffentlichung der Papiere unter anderem über die Kriege im Irak und in Afghanistan sorgten weltweit für Wirbel. Die Preisgabe von Diplomaten-Depeschen blamierte US-Botschafter und Politiker in aller Welt.
Darunter waren auch Aufnahmen aus Bagdad, die den tödlichen Beschuss irakischer Zivilisten und Journalisten aus einem US-Kampfhelikopter zeigen.
Der Wikileaks-Gründer Julian Assange bezeichnete die Freilassung Mannings als «epischen Sieg». «Ich kann nicht abwarten, sie zu treffen», twitterte Assange am Dienstag.
Assange hält sich seit Juni 2012 in der Botschaft Ecuadors in London auf, um einer Auslieferung an Schweden im Zusammenhang mit Vorwürfen wegen sexuellen Missbrauchs zu entgehen - und letztendlich auch einer Überstellung an die USA.(whr/sda/dpa/afp)