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Russland setzt INF-Abrüstungsvertrag ebenfalls aus

The 9M729 land-based cruise missile in Kubinka outside Moscow, Russia, Wednesday, Jan. 23, 2019. The Russian military on Wednesday rolled out its new missile and spelled out its specifications, seekin ...
Abschussvorrichtung für das russische Iskander M Missile.Bild: AP/AP

Russland setzt INF-Abrüstungsvertrag ebenfalls aus

02.02.2019, 11:55
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Russland wird den INF-Vertrag zum Verzicht auf atomare Mittelstreckenwaffen als Reaktion auf die Aufkündigung des Abkommens durch die USA aussetzen. Das kündigte der russische Präsident Wladimir Putin am Samstag einer Mitteilung des Kremls zufolge an.

«Die amerikanischen Partner haben die Aussetzung ihrer Teilnahme an dem Vertrag erklärt, und wir setzen ihn ebenfalls aus», sagte der Putin bei einem Treffen mit Aussenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

Atomwaffen
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Nach den Worten Putins sollen keine neuen Verhandlungen mit den USA zu dem Thema geführt werden. «Wir wollen warten, bis unsere Partner reif genug sind, um mit uns einen gleichwertigen und sinnvollen Dialog über dieses wichtige Thema zu führen.»

Putin betonte, dass Russland nun auch an neuen Raketen arbeiten werde. «Gleichzeitig wollen wir nicht in ein teueres Wettrüsten hineingezogen werden», sagt der Staatschef.

Gegenseitiger Vorwurf des Vertragsbruchs

US-Präsident Donald Trump und Aussenminister Mike Pompeo hatten am Freitag in Washington angekündigt, dass sich die USA von diesem Samstag an nicht mehr an die Verpflichtungen des Vertrags gebunden fühlten. Sie werfen Russland Vertragsuntreue vor.

Der Vertrag verbietet Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern und untersagt auch die Produktion und Tests solcher Systeme. Die Abkürzung INF steht für «Intermediate Range Nuclear Forces», auf Deutsch: nukleare Mittelstreckensysteme. Die USA und die damalige Sowjetunion hatten den Vertrag 1987 geschlossen.

FILE - Int this Dec. 8, 1987, file photo, U.S. President Ronald Reagan, right, shakes hands with Soviet leader Mikhail Gorbachev after the two leaders signed the Intermediate Range Nuclear Forces Trea ...
Im Dezember 1987 unterzeichneten der sowjetische Machthaber Michail Gorbatschow und US-Präsident Ronald Reagan den INF. Bild: ap/AP

Lawrow betonte der Mitteilung zufolge, die USA würden den Vertrag seit 1999 verletzen. Zudem würde Washington mit dem Einsatz von Raketenabwehrsystemen in Europa gegen das Abkommen verstossen.

Russland habe alles unternommen, um den Vertrag zu retten und den Dialog mit den USA mehrfach gesucht, sagte der Chefdiplomat. «Die Amerikaner haben jegliches Interesse verloren.»

(sda/dpa)

Die erste Wasserstoffbombe

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Die erste Wasserstoffbombe
Ivy Mike, 1. November 1952, Sprengkraft in TNT-Äquivalent: 10,4 Megatonnen (MT).
(Bild: nuclearweaponarchive.org)
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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LazyDave
02.02.2019 12:16registriert Februar 2017
Macht mal einer endlich das Licht aus!
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Zeit_Genosse
02.02.2019 14:56registriert Februar 2014
Die Ausgangslage: Die USA ist nicht Trump, Russland ist aber Putin.

Beim letzten Wettrüsten brach Russland finanziell ein. Der kalte Krieg, der durch die vermeintliche militärische Stärke definiert war, wurde beigelegt.

Das erneute Wettrüsten der USA zielt nicht auf Russland, sondern China. China ist der wirtschaftliche und technologische Feind der USA. Also werden sämtliche Verträge, die die USA hemmen gekündigt oder nicht eingehalten. Das kann man verurteilen, doch China macht auf jeglichem Sektor das was es will und kann. „We make China greater then...“ meint der gefährliche Xi Jinping.
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Lienat
02.02.2019 17:24registriert November 2017
Hört mal bitte auf zu streiten, ob jetzt Trump, Putin oder Xi der böse Bube ist. Nach rechtsstaatlichen Aspekten gehören alle drei nach Den Haag geschleppt und abgeurteilt.

Das ist eines der ganz grossen Probleme unserer Zeit: Das unsere drei Supermächte objektiv betrachtet alles Schurkenstaaten sind.
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