Derzeit flattert sie noch auf einem Denkmal vor dem Kapitol in Columbia im US-Bundesstaat South Carolina. Doch schon bald soll die umstrittene Konföderiertenflagge nicht mehr offiziell genutzt werden. Nach dem mutmasslich rassistisch motivierten Kirchen-Massaker in South Carolina will die Gouverneurin in der Hauptstadt des US-Bundesstaats die Konföderierten-Flagge vom dortigen Kapitol entfernen lassen. Die Entscheidung liegt aber bei den Abgeordneten.
«Diese Flagge, wenngleich ein wesentlicher Bestandteil unserer Vergangenheit, vertritt nicht die Zukunft unseres grossartigen Staates», sagte die Republikanerin Nikki Haley am Montag. Durch die Massnahme in Columbia könne den neun in einer Kirche in Charleston ermordeten Afroamerikanern gedacht werden.
Haley trat mit einer Reihe von Politikern beider Parteien vor die Kameras, darunter der republikanische Senator und Präsidentschaftsbewerber Lindsey Graham. Graham erklärte, die Verbannung der Flagge sei «nur angemessen» nach dem «tragischen, hasserfüllten» Angriff auf die Emanuel African Methodist Episcopal Church in Charleston.
Bereits reagiert hat der US-Einzelhändler Walmart. Der Verkauf von Produkten mit der Konföderierten-Flagge wurde gestoppt. «Wir wollen nie jemanden mit unseren Produkten angreifen», sagte ein Walmart-Sprecher am Montag dem Sender CNN. Walmart hatte die Flagge selbst und andere Artikel wie T-Shirts oder Gürtelschnallen mit dem Abzeichen im Angebot. Laut CNN verkaufen auch Ebay und Amazon solche Produkte. Bislang hätten die Unternehmen sich nicht dazu geäussert.
Die Konföderierten-Flagge aus dem US-Bürgerkrieg (1861-1865) steht Kritikern zufolge für die damalige Bereitschaft der Südstaaten, in den Krieg zu ziehen, um die Sklaverei beibehalten zu können. Sie wurde auch eingesetzt, um Afroamerikaner einzuschüchtern.
Befürworter sehen sie dagegen unter anderem als Symbol, um der Kriegsopfer ihrer Vorfahren zu gedenken. Neben South Carolina wird auch in anderen Südstaaten immer wieder über die Verwendung der Flagge diskutiert, etwa in Florida, Georgia und Mississippi. (sda/dpa/afp)