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USA warnen vor Cyberattacken aus Russland

«Aggressivster Akteur»: USA warnen vor Cyberattacken aus Russland 

15.07.2018, 06:2515.07.2018, 09:32
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Kurz vor dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin hat der nationale Geheimdienstdirektor der USA Russland als «aggressivsten ausländischen Akteur» bei Cyberattacken bezeichnet. Die Bedrohung durch solche Angriffe habe einen «kritischen Punkt» erreicht.

Dies sagte Dan Coats bei einer Veranstaltung in Washington. Die digitale Infrastruktur werde «buchstäblich angegriffen», fügte er hinzu.

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Dan Coats warnt kurz vor dem Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin vor russischen Cyberattacken. Bild: EPA/EPA

Coats nannte Russland, China, Iran und Nordkorea als die schlimmsten Angreifer, wobei Russland «ohne Frage» am aggressivsten vorgehe. In die digitale Infrastruktur werde «jeden Tag» eingedrungen. Ziele seien Unternehmen, Behörden und Infrastrukturen, sagte der Geheimdienstdirektor. Die Angriffe sollten die Demokratie täglich untergraben, unabhängig davon, ob Wahlen anstünden.

Am Freitag hatte die US-Justiz zwölf russische Geheimdienstmitarbeiter wegen der Hackerangriffe während des US-Wahlkampfs 2016 unter Anklage gestellt. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, E-Mails und Dokumente von Computern der Demokratischen Partei sowie der Wahlkampagne von deren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gestohlen zu haben.

Frage an Putin erneut stellen

Die Anklagen gehen auf die Untersuchungen des Sonderermittlers Robert Mueller zurück, der seit Mai 2017 die mutmasslichen russischen Interventionen im Wahlkampf und eine mögliche Verwicklung von Mitarbeitern Trumps in diese Einmischungen untersucht. Der US-Präsident hatte die Ermittlungen wiederholt als «Hexenjagd» kritisiert. Beim Gipfeltreffen mit Putin am Montag in Helsinki will Trump dennoch die Frage der russischen Einmischung in den US-Wahlkampf ansprechen.

Bereits bei ihrem Treffen am Rande eines Asien-Gipfels in Vietnam im November hatten Trump und Putin über das Thema gesprochen. Der US-Präsident sagte damals, er schenke Putins Darstellung Glauben: «Er hat mir absolut beteuert, dass er sich nicht in unsere Wahl eingemischt hat. Ich glaube wirklich, dass er das, was er mir sagt, auch so meint.» (sda/afp)

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9 Kommentare
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roger_dodger
15.07.2018 10:50registriert Februar 2016
Cold War 2.0. Der "aggressivste Akteur" ist wohl bei weitem die USA welche die Messlatte bei Spionage und Manipulation vorgeben. Da versuchen Russland, China et. natürlich gegenzuhalten.
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Alice36
15.07.2018 10:42registriert Juni 2017
"Ich glaube wirklich, dass er das, was er mir sagt, auch so meint." Das kann ja sein aber es muss ja nicht zwangsläufig der Wahrheit entsprechen. Mittlerweile sind ja wohl genug Beweise und Indizien vorhanden die die russische Einflussnahme bestätigen. Nur weils grad nicht in Trump's Weltbild passt, aus welchen Gründen auch immer, kann er die Fakten wohl nicht ewig leugnen. Es wäre an der Zeit für's Trump Baby mal einen realen Blick auf die ganze Situation zu riskieren aber das scheint zu viel verlangt von dem egomanischen Narzissten.
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