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Trump knöpft sich Mueller vor – sogar bei Republikanern läuten die Alarmglocken

President Donald Trump speaks to reporters before boarding Marine One on the South Lawn of the White House in Washington, Tuesday, March 13, 2018, to travel to Andrews Air Force Base, Md. Trump fired  ...
Donald Trump greift auf Twitter wieder mal zum Zweihänder.Bild: AP/AP

Jetzt knöpft sich Trump Mueller vor – sogar bei Republikanern läuten die Alarmglocken

Feuert Trump bald den Sonderermittler in der Russland-Affäre? Die Twitter-Tiraden zwischen dem Präsidenten und den US-Behörden sind am Wochenende weiter eskaliert. «Trump wird seinen Platz im Abfallkübel der Geschichte einnehmen», prophezeit derweil der Ex-CIA-Boss. 
19.03.2018, 03:5019.03.2018, 08:51
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Trump schiesst gegen Mueller

Am Sonntag hat der US-Präsident erstmals gegen Robert Mueller direkt ausgeteilt. Mit scharfen Worten hat er die Unabhängigkeit der Untersuchung des Sonderermittlers in der Russlandaffäre in Frage gestellt. «Glaubt irgendjemand, dass das fair ist? Und ausserdem, es gibt KEINE ABSPRACHEN», schrieb Trump.  Das ist bemerkenswert. Bislang schreckte Trump davor zurück, Mueller direkt zu attackieren.

Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Trump den Sonderermittler bald feuert. Führende Republikaner sind alarmiert: «Wenn er Mueller entlassen würde, wäre dies der Anfang vom Ende seiner Präsidentschaft», sagt etwa der republikanische Senator Lindsey Graham. 

Senator Jeff Flake sieht dies ähnlich. «Wenn er sich tatsächlich Mueller vorknöpft, werden wir handeln». Allerdings ist es völlig offen, ob der republikanisch dominierte Kongress bei einer Entlassung von Mueller Massnahmen ergreifen würde. 

FILE - In this June 13, 2013 file photo, FBI Director Robert Mueller listens as he testifies on Capitol Hill in Washington, as the House Judiciary Committee held an oversight hearing on the FBI. Speci ...
Sonderermittler Mueller.Bild: AP/AP

Die «Fake-Memos»

Trump nahm am Wochenende erneut auch den am Freitag gefeuerten Ex-FBI-Vize Andrew McCabe und dessen im vergangenen Jahr von Trump entlassenen Chef James Comey ins Visier.

McCabe hatte angekündigt, er wolle bald Memos über die Treffen mit Trump veröffentlichen. Trump bringt sich schon mal in Stellung. «Können wir diese einfach Fake-Memos nennen? », so der US-Präsident. Er habe nur wenig Zeit mit McCabe verbracht, dabei habe dieser nie Notizen gemacht. 

McCabe hatte sich nach seiner Entlassung am Freitag als Opfer eines «Krieges» der Trump-Regierung gegen das FBI und gegen Mueller bezeichnet.

epa06609046 (FILE) - Acting FBI Director Andrew McCabe appears before the Senate Select Committee on Intelligence hearing on 'World Wide Threats', on Capitol Hill in Washington, DC, USA, 11  ...
Bild: EPA/EPA

McCabe bekommt nun Schützenhilfe des ebenfalls gefeuerten Ex-FBI-Chefs James Comey.  «Herr Präsident, das amerikanische Volk wird meine Geschichte sehr bald hören. Dann könnten die Bürger selbst urteilen, wer ehrenhaft ist und wer nicht.» Ein Buch des entlassenen FBI-Chefs erscheint nächsten Monat.

Trump gehört in den Mülleimer

Dem früheren Ex-CIA-Direktor John Brennan platzte am Wochenende der Kragen wegen Trump. In einem wutentbrannten Tweet zog er wegen der Entlassung von McCabe über den US-Präsidenten her. 

«Wenn das volle Ausmass Ihrer Käuflichkeit, Verderbtheit und politischen Bestechlichkeit herauskommt, werden Sie Ihren rechtmässigen Platz als ein in Ungnade gefallener Demagoge im Abfalleimer der Geschichte einnehmen. Sie können Andy McCabe zum Sündenbock machen, aber Sie werden Amerika nicht zerstören ... Amerika wird über Sie trumphieren.»

Brennan hat das Heu mit Trump schon lange nicht auf der gleichen Bühne. Er hatte unter Barack Obama als CIA-Direktor gedient und räumte seinen Platz am Tag der Amtseinführung von Donald Trump.

FILE - In this Dec. 11, 2014, file photo, CIA Director John Brennan speaks during a news conference at CIA headquarters in Langley, Va. President Barack Obama on Dec. 12, 2016, turned down a request f ...
John Brennan. Bild: AP/AP

(amü)

Donald Trumps erstes Amtsjahr

Video: watson

Donald Trumps Personalkarussell

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Donald Trumps Personalkarussell
Veteranenminister David Shulkin muss am 28.03.2018 seinen Posten räumen. Er sollte durch Trumps Leibarzt Ronny L. Jackson ersetzt werden, welcher aber seine Ambitionen unter Alkoholproblemen und Belästigungsanschuldigungen begraben musste.
quelle: epa/epa / jim lo scalzo
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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Butschina
19.03.2018 04:51registriert August 2015
Wieso veranstaltet Trum so ein Tamtam. Wenn er unschuldig ist, braucht er keine Angst zu haben, dann werden die Ergebnisse dies ja bestätigen.
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chnobli1896
19.03.2018 06:49registriert April 2017
Immerhin scheint die Präsidentschaft dem amerkanischen Büchermarkt gut zu tun ;-)
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Snowy
19.03.2018 08:57registriert April 2016
Lest mal völlig unvoreingenommen die beiden Tweets von Trump durch.
Dann versetzt euch ins Jahr 2016 und stellt euch vor der US Präsident hätte das soeben auf seinem offiziellen Twitterkanal gepostet...

Obwohl Trump solche geistige Umnachtungen täglich von sich gibt: Ich kann es auch nach über einem Jahr noch kaum fassen, dass dieser Mann der mächtigste Mann der Welt ist.

Meine grösste Sorge ist nicht Trump. Trump ist in 3 Jahren weg. Viel schwerwiegender ist, dass Trump den politischen Diskurs und die vernünftige Konsensfindung nachhaltig zerstört haben könnte.
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