Was für eine Rede!
US-Präsident Barack Obama attackierte am Sonntag vor den Absolventen der Rutgers Universität in New Jersey den vielleicht zukünftigen US-Despoten Donald Trump – ohne ihn einmal beim Namen zu nennen.
Dieser zelebriere eine «Dummheits-Kultur», die Fakten und Wissen verachte, sagte Obama. Es sei überhaupt nicht cool, nicht zu wissen, wovon man rede:
Wenn ihr der aktuellen politischen Debatte zuhört, fragt ihr euch vielleicht, woher dieser Anti-Intellektualismus kommt.
Ich will es euch sagen, so klar wie es nur geht. Diese Ignoranz ist keine Tugend – weder in der Politik noch im richtigen Leben.
Du bist überhaupt nicht cool, wenn du keine Ahnung hast, wovon du redest!
Das hat überhaupt nichts mit Authentizität zu tun. Es hat nichts damit zu tun, dass man «endlich sagt, wie es wirklich ist». Es bedeutet auch nicht, dass man so die politische Korrektheit hinterfragt.
Es zeigt einfach, dass du keine Ahnung hast, wovon du sprichst.
Und davon lassen wir uns verunsichern?
(...)
Menschliche Qualitäten wie Anstand, Empathie, Ehrlichkeit, harte Arbeit – sie zählen oft mehr als technische Fähigkeiten und Know-how.
Aber wenn unsere politischen Vorbilder anfangen, dauernd Fakten klein zu reden, wenn sie sich nicht mehr schämen, immer wieder falsches Zeug zu behaupten, wenn sie immer wieder Sachen erfinden, und gleichzeitig die Experten als «falsche Elite» bezeichnen – dann haben wir ein Problem.
Wenn du krank wirst, willst du auch einen Arzt, der Medizin studiert hat.
Wenn du in ein Flugzeug steigst, möchtest du einen Piloten, der weiss, wie man ein solches Ding steuert.
Aber in der Politik sagt ihr plötzlich: «Ich will jemanden, der das noch nie vorher gemacht hat.»
Wenn man Fakten verdreht, wenn man den Verstand abschaltet und die Wissenschaft verachtet – dann ist das ein sicherer Weg ins Verderben.
Obamas ganze Rede vor der Rutgers State University of New Jersey findest du hier.
(egg)