International
USA

USA: Angehöriger der saudischen Luftwaffe tötet 3 Personen auf Militärbasis

Navy Capt. Tim Kinsella briefs members of the media following a shooting at the Naval Air Station in Pensacola, Fla., Friday, Dec. 6, 2019. The US Navy is confirming that a shooter is dead and several ...
Timothy F. Kinsella, Kommandant der Basis in Pensacola, FL.Bild: AP

Angehöriger der saudischen Luftwaffe erschiesst auf US-Militärbasis in Florida 3 Menschen

06.12.2019, 20:2808.01.2020, 14:57
Mehr «International»

Ein Soldat der saudiarabischen Luftwaffe hat auf einem Militärstützpunkt im US-Bundesstaat Florida drei Menschen getötet und acht weitere verletzt.

Der Schütze feuerte in einem Schulungsraum auf dem Militärgelände mit einer Pistole um sich, bevor er von Einsatzkräften erschossen wurde, wie die Polizei am Freitag erklärte. Zwei Polizeiangehörige sind während des Einsatzes angeschossen worden, sollen sich aber auf dem Weg zur Besserung befinden.

Der Soldat befand sich zur Ausbildung auf dem Stützpunkt Pensacola, erklärte Floridas Gouverneur Ron DeSantis vor Journalisten. Die Bundespolizei FBI habe nun die Leitung der Ermittlungen übernommen, fügte Sheriff David Morgan hinzu.

Auf dem Stützpunkt in Pensacola sind regelmässig Angehörige ausländischer Streitkräfte zu Trainingszwecken stationiert. Ein Sprecher der saudischen Botschaft in Washington D.C. konnte gegenüber der «New York Times» am Freitagabend (MEZ) keine Angaben über den mutmasslichen Täter machen.

Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter, der saudische König Salman habe ihn angerufen, um sein Beileid auszudrücken. Der König habe den «barbarischen» Angriff verurteilt. Der Täter stehe nicht für die Menschen Saudi-Arabiens, die «das amerikanische Volk lieben», zitierte Trump den König weiter.

«Es hätte noch sehr viel schlimmer kommen können», sagte ein Vertreter der US-Marine. Auch Gouverneur DeSantis betonte, durch das rasche und beherzte Eingreifen der Beteiligten vor Ort seien viele Menschenleben gerettet worden. Es sei nun auch an der saudischen Regierung, die Opfer zu unterstützen, forderte er. «Sie sind hier etwas schuldig.»

Auf dem Stützpunkt befinden sich nach Angaben von Navy-Vertreter Timothy Kinsella regelmässig Militärangehörige von verbündeten Streitkräften zur Ausbildung. Das Tragen von Waffen sei ihnen dort nicht gestattet, erklärte er.

Über die Opfer machte der Kommandant der Basis, Timothy F. Kinsella, gegenüber Medien keine genaueren Angaben. Diese gehörten aber zur «Navy-Familie». Auf dem Stüztpunkt leben 16'000 Militärangehörige und 7'400 Zivilisten.

Zunächst unbestätigten US-Medienberichten zufolge untersuchten die Behörden nun auch, ob die Tat einen terroristischen Hintergrund haben könnte. Gouverneur DeSantis sagte nur: «Klar ist, wenn ein ausländischer Staatsbürger involviert ist, vor allem aus diesem Teil der Welt, dann sind die Ermittlungen natürlich anders.»

Erst am Mittwoch hatte ein Angehöriger der US-Marine auf dem Militärstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii zwei Zivilangestellte getötet und sich anschliessend selbst erschossen. Über die Hintergründe war zunächst nichts bekannt geworden. Pearl Harbor ist einer der grössten Stützpunkte der US Navy im Pazifik. (cbe/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die schlimmsten Massaker in der US-Geschichte
1 / 13
Die schlimmsten Massaker in der US-Geschichte
Der brutale Angriff auf einen Gay-Nachtclub in Orlando ist der bisher schlimmste Amoklauf in der US-Geschichte. Wir erinnern uns an die anderen.
quelle: x02008 / steve nesius
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Fall Khashoggi: Ein Mord mit politischen Konzequenzen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Maedhros Niemer
07.12.2019 09:26registriert Juni 2018
Saudi-Arabien, der Freund des amerikanischen Volkes - ähm ja genau...
Das gilt ev gaanz knapp für die Familie Saud plus weiterer Profiteure.
Andere Bürger dieses Landes hingegen würden gerne noch mehr Flugstunden buchen um dann US Immobilien zu "besichtigen".

(Dieser Kommentar kann Spuren von Zynismus und Erdnüssen enthalten)
371
Melden
Zum Kommentar
avatar
quallbum
07.12.2019 04:51registriert Oktober 2018
Es ist schon unfassbar absurd. Seit Jahren bauen die Saudis riesige Moscheen in strukturschwachen, städtischen Gebieten in ganz Europa, um einen fundamentalistischen Islamismus zu predigen. Etliche blutjunge IS-Anhänger aus Europa, Europas Söhne und Töchter, gehen auf das Konto der Saudis. Und der Westen handelt als hätte er keinerlei Druckmittel.
330
Melden
Zum Kommentar
avatar
Unicron
07.12.2019 10:59registriert November 2016
Süss wie er gleich seinen BFF in Schutz nimmt... Man stelle sich vor es wäre ein Iraner gewesen, dann hätten wir jetzt Krieg.
343
Melden
Zum Kommentar
8
EU fordert Israel und Iran auf, sich in Ruhe zu lassen – das Nachtupdate ohne Bilder
Die EU hat Israel und Iran erneut aufgefordert, es nach den jüngsten Eskalationen zwischen den beiden Ländern gut sein zu lassen. Katar will derweil seine Vermittlerrolle «komplett neu denken». Hier ist das Nachtupdate.

Während engste Verbündete Israel nach dem iranischen Grossangriff zu Verzicht auf eine harte Gegenreaktion drängen, behält sich der jüdische Staat eine eigene Entscheidung über das weitere Vorgehen vor. Die EU rief sowohl Israel als auch den Iran auf, von weiteren gegenseitigen Angriffen abzusehen. Man fordere alle Parteien nachdrücklich auf, äusserste Zurückhaltung zu üben und keine Massnahmen zu ergreifen, die die Spannungen in der Region verstärken könnten, hiess es in einer in der Nacht zum Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel veröffentlichten Erklärung der Staats- und Regierungschefs.

Zur Story