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Das kann ja heiter werden! Trump wagt sich nach Mexiko

Republican presidential nominee Donald Trump speaks during a campaign rally in Everett, Washington, U.S., August 30, 2016. REUTERS/Carlo Allegri
Nach monatelanger Provokation: Trump reist heute nach Mexiko. Bild: CARLO ALLEGRI/REUTERS

Das kann ja heiter werden! Trump trifft sich heute mit dem Präsidenten von Mexiko

31.08.2016, 05:1031.08.2016, 06:08
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Kurz vor seiner mit Spannung erwarteten Rede zur Einwanderungspolitik will sich der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto treffen. Das mexikanische Präsidialamt bestätigte ein privates Treffen am Mittwoch.

«Ich habe die Einladung von Präsident Enrique Peña Nieto angenommen und freue mich sehr darauf, ihn morgen zu treffen», schrieb Trump am Dienstagabend im Kurznachrichtendienst Twitter.

Peña Nieto hatte am vergangenen Freitag sowohl Trump als auch die demokratische Kandidatin Hillary Clinton nach Mexiko eingeladen. Zuvor hatte er mehrfach erklärt, sich nicht in den US-Wahlkampf einmischen und mit dem nächsten Präsidenten in jedem Fall eng zusammenarbeiten zu wollen.

Umstrittener Besuch

Trump hatte bei der Ankündigung seiner Präsidentschaftskandidatur mexikanische Einwanderer als Drogenhändler und Vergewaltiger verunglimpft. Immer wieder erklärte er, er wolle im Falle eines Wahlsiegs eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen und die Mexikaner dafür bezahlen lassen. Jahrzehnte der Einwanderung hätten zu sinkenden Löhnen, Arbeitslosigkeit und Kriminalität geführt, sagte er mehrfach.

Mexico's President Enrique Pena Nieto gives a speech next to Paraguay's President Horacio Manuel Cartes Jara (not pictured) during an official welcoming ceremony, at the National Palace in M ...
Dürfte nicht nur nette Worte für Trump bereit haben: Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto.Bild: HENRY ROMERO/REUTERS

Am Mittwochnachmittag will Trump im US-Bundesstaat Arizona über seine Pläne zur Einwanderungspolitik sprechen. Fraglich ist, ob Trump an seiner harten Linie festhält, die unter anderem die Ausweisung von rund elf Millionen Menschen ohne gültige Aufenthaltsdokumente vorsieht.

Die Zeitung «The Washington Post» berichtete unter Berufung auf Menschen in Trumps Umfeld, sein neuer Wahlkampfleiter Stephen K. Bannon habe ihm dazu geraten, die Einladung des mexikanischen Präsidenten anzunehmen. Er könne sich mit dem Treffen als Staatsmann präsentieren, der direkt mit Mexiko verhandelt. Der Schritt soll in Trumps Team allerdings umstritten gewesen sein, hiess es in dem Bericht.

Vergleich mit Hitler und Mussolini

Das private Treffen am Mittwoch dürfte einigen Sprengstoff bergen. Trump sprach im Wahlkampf immer wieder abfällig über Latinos, kündigte an, aus dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen Nafta auszusteigen und versprach eine Mauer an der Südgrenze der USA. Peña Nieto verglich Trump seinerseits in einem Interview mit Hitler und Mussolini.

Im Falle eines Wahlsiegs von Trump müssten die beiden Männer aber wohl oder übel zusammenarbeiten. Die USA sind der wichtigste Wirtschaftspartner Mexikos. Für die USA ist Mexiko der drittgrösste Handelspartner.

Im vergangenen Jahr betrug das Handelsvolumen über 532 Milliarden US-Dollar. In den USA hängen sechs Millionen Arbeitsplätze vom Handel mit Mexiko ab. 34,6 Millionen Menschen mit mexikanischen Wurzeln leben in den Vereinigten Staaten. (sda/dpa)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Benji
31.08.2016 07:17registriert September 2014
Trump "can you please pay for the wall?"
Mexican president: "No."
"... "
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6
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