International
USA

Iran: Chamenei schliesst Verhandlungen mit USA aus

Irans Führer schliesst Verhandlungen mit den USA kategorisch aus

13.06.2019, 12:1613.06.2019, 12:56
Mehr «International»
Hauptredner an der Gedenkfeier zum 30. Todestag des iranischen Revolutionsführers Chomeini war dessen Nachfolger Ajatollah Ali Chamenei.
Bild: EPA IRAN SUPREME LEADER OFFICE

Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, hat Verhandlungen mit den USA kategorisch ausgeschlossen. Das sagte er bei einem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe am Donnerstag in Teheran.

«Der Iran vertraut den USA nicht, (...) wir haben mit den Amerikanern bereits die bittere Erfahrung beim Atomabkommen gemacht und wollen diese Erfahrung nicht wiederholen». Kein vernünftiges Land würde unter Druck und Sanktionen verhandeln wollen, erklärte der iranische Führer, der laut Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Belangen des Irans hat.

Abe hält sich zu einem Vermittlungsversuch in Teheran auf. Chamenei würdigte den guten Willen Japans als Vermittler. «Aber (US-Präsident Donald) Trump ist einer Botschaft oder einer Antwort nicht würdig», fügte der Ajatollah hinzu.

Trump sei aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 ausgestiegen. «Wieso sollte Teheran sich auf erneute Verhandlungen mit solch einer Person einlassen», fragte Chamenei. Ausserdem sei es Trumps Ziel, einen Regimewechsel im Iran zu erzwingen. Den aber werde es nicht geben.

Massive Sanktionen

Das Atomabkommen von 2015 zur Verhinderung einer iranischen Atombombe war vom Iran mit den USA, Grossbritannien, Frankreich, Russland, China und Deutschland geschlossen worden. Es stellt die iranische Atomindustrie unter Kontrolle und sagt den Abbau westlicher Wirtschaftssanktionen zu.

Die USA stiegen vor einem Jahr einseitig aus der Vereinbarung aus und setzen den Iran seitdem wieder mit massiven Wirtschaftssanktionen unter Druck. Vor einem Monat stellte auch der Iran das Abkommen infrage und setzte den anderen Vertragspartnern eine Frist bis zum 7. Juli, um die in dem Atomabkommen vereinbarten wirtschaftlichen Verpflichtungen zu erfüllen. (sda/dpa/mim)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Trump will ein Politikwechsel im Iran
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Erneut schweres Busunglück auf deutscher Autobahn: Mehr als 20 Verletzte

Nach einem Busunglück mit mehr als 20 Verletzten auf der Autobahn 44 in Nordrhein-Westfalen klären die Ermittler nun, wie es zum zweiten Mal binnen weniger Tage zu einem solchen Unfall auf deutschen Autobahnen kommen konnte. In der Nacht zu Freitag verunglückte eine Reisegruppe mit Schülern eines Berufskollegs auf dem Rückweg von einem Ausflug nach England. Ihr doppelstöckiger Reisebus kam bei Werl von der Autobahn ab, fuhr in den Strassengraben und stürzte auf die Seite. Nach Polizeiangaben wurden 21 der 60 Insassen verletzt, eine Person erlitt schwere Verletzungen. In Lebensgefahr sei niemand, hiess es. 39 Insassen blieben unverletzt.

Zur Story