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Michael Cohen belastet indirekt Trump

Michael Cohen, former personal lawyer to President Donald Trump, leaves his apartment building, in New York, Tuesday, Aug. 21, 2018. Cohen could be charged before the end of the month with bank fraud  ...
Hat er die Seiten gewechselt? Anwalt Michael Cohen.Bild: AP/AP

Michael Cohen belastet indirekt Trump und bekennt sich in 8 Punkten schuldig

21.08.2018, 20:2823.08.2018, 08:04
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Der langjährige Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, hat mehrere Verstösse gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung eingeräumt. Cohen sagte am Dienstag vor einem Gericht in New York aus, dass er dies im Auftrag eines Kandidaten getan habe.

Er nannte dessen Namen aber nicht, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur DPA vor Ort berichtete. Seine Aussage wurde aber so interpretiert, dass er sich damit nur auf Trump beziehen konnte.

Insgesamt bekannte sich Cohen in acht Punkten schuldig, darunter Steuerhinterziehung und Falschaussage gegenüber einer Bank. Das Urteil gegen ihn soll am 12. Dezember folgen.

Vor dem Termin vor einem Strafgericht in New York hatten US-Medien berichtet, Cohen habe sich im Rahmen einer Abmachung mit der Staatsanwaltschaft zu einem Schuldeingeständnis bereit erklärt. Eine derartige Abmachung könnte beinhalten, dass Cohen sich im Gegenzug für einen Strafnachlass zur Kooperation mit den Ermittlern bereit erklärt.

Laut Bloomberg erklärte Cohen vor Gericht, er habe zudem 130'000 US-Dollar im Auftrag des Kandidaten an eine Person gezahlt, damit diese schweige. Zu einem anderen Zeitpunkt hatte Cohen erklärt, dass er diese Summe einen Monat vor der Präsidentschaftswahl im November 2016 an die Pornodarstellerin Stormy Daniels bezahlt hatte.

Büros durchsucht

Daniels behauptet, sie habe eine Affäre mit Trump gehabt. Ausserdem soll Cohen eine Schweigegeldzahlung von 150'000 Dollar an das ehemalige Playmate Karen McDougal organisiert haben, die ebenfalls sagt, sie habe eine Affäre mit Trump gehabt. Ermittler des FBI hatten im April das Büro, die Wohnung und ein Hotelzimmer von Cohen durchsucht. Dabei beschlagnahmten sie E-Mails, Dokumente und Geschäftsunterlagen zu diversen Themen, darunter zu Cohens umstrittenen Zahlungen.

Den Tipp bekamen die Ermittler laut Cohens Anwalt von Robert Mueller, dem früheren FBI-Direktor und Sonderermittler in der Russland-Affäre. Cohen wurde oft als Trumps «Ausputzer» beschrieben und galt ihm gegenüber als äusserst loyal.

In den vergangenen Wochen deutete er aber in Interviews an, dass er auf Distanz zu seinem früheren Chef gegangen ist. Zudem wurde ein Mitschnitt eines Gesprächs zwischen ihm und Trump öffentlich, den Cohen offenbar heimlich gemacht hatte. Der US-Präsident kritisierte das scharf. (sda/afp/dpa)

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sauäschnörrli
21.08.2018 20:53registriert November 2015
Goldjunge und Bombenjunge haben sich schon lange nicht mehr dazu geäussert. Es muss wirklich ernst sein.
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Pukelsheim
21.08.2018 20:39registriert Januar 2017
it‘s going down, I‘m yelling timber!
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äti
21.08.2018 22:08registriert Februar 2016
Ein guter und gerissener Anwalt hält sich beide Seiten warm. Solang wie nur möglich.
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