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USA

Polizeigewalt: Unbewaffneter Schwarzer von Polizei in Barstow erschossen

Ein unbewaffneter Schwarzer wurde in den USA von der Polizei erschossen – mit 30 Schüssen

18.04.2018, 08:4918.04.2018, 08:58
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Polizisten haben im US-Bundesstaat Kalifornien einen unbewaffneten Afroamerikaner erschossen. Die Beamten hätten vor einem Supermarkt in Barstow östlich von Los Angeles 30 Kugeln auf den 26-jährigen Diante Yarber abgefeuert, sagte dessen Anwalt Lee Merritt am Dienstag.

Diante Yarber.
Diante Yarber.

Er beklagte den «institutionellen Rassismus», der zum Tod seines Mandanten geführt habe. Vom Familienvater und dessen Begleitern sei keine Gefahr ausgegangen.

Nach Angaben der Polizei ermittelten die Beamten wegen Autodiebstahls, Yarber galt demnach als Verdächtiger. Als sie auf dem Supermarktparkplatz eintrafen, habe der 26-Jährige sein Fahrzeug mehrmals in Richtung der Polizisten beschleunigt und dabei zwei Polizeiautos gestreift. Einer der Beamten habe daraufhin das Feuer eröffnet.

Zwei der vier Insassen des Autos wurden festgenommen, später aber wieder freigelassen. Einer der Passagiere wurde mit Schusswunden im Spital behandelt, wie Anwalt Merritt sagte. Nach seinen Angaben gehörte der Wagen, in dem Yarber sass, dessen Cousin.

Er kündigte an, im Namen von Yarbers Familie eine Klage wegen übermässiger Polizeigewalt einzureichen. Fälle von tödlichen Polizei-Einsätzen gegen Schwarze lösen seit Jahren in den USA immer wieder heftige Proteste bis hin zu Krawallen aus.

(sda/afp)

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quelle: epa/chicago police department / chicago police department / handout
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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Snowy
18.04.2018 10:02registriert April 2016
30 Schüsse (!) auf eine Verdächtigen (...) abfeuern, weil er ein Auto geklaut haben könnte... WTF??!

Nach einer Erhebung der „Washington Post“ haben Polizisten in den USA im vergangenen Jahr 963 Menschen erschossen. Wenn man die Einwohnerzahlen berücksichtigt (324 Millionen in den USA und 81 Millionen in D), dann ist die Zahl der tödlichen Polizeischüsse in den USA grob gesagt mehr als 20 Mal so hoch wie in D.

Absolut abartig und sicherlich nicht nur mit der schlechten Ausbildung zu erklären. Weitere Gründe sind Rassismus, laschere Waffengesetze und eine komplett andere Beziehung zu Waffen.
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uicked
18.04.2018 09:41registriert Oktober 2017
Also wurde 30mal auf das fahrende Auto geschossen oder wurde er mit 30 Schüssen erschossen?
Wenn sie 30mal auf sein Fahrzeug geschossen haben und er, und nur er Schussverletzungen erlitt, hatten die Beifahrer ziemlich viel Glück. Wenn er aber 30mal getroffen wurde, kann man wohl nicht mehr von "angeschossen Eingeliefert" sprechen.

Wer auf die Polizei zurast und dabei ein: "Halt oder ich schisse" ignoriert, auf den wird nun mal geschossen.

Sehr ungenügende Informationen um so eine Schlagzeile zu formulieren, das führt zu unbegründeten Hasstexten und Zorn aller.
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Pidemitspinat
18.04.2018 09:15registriert März 2018
Mal unabhängig von Hautfarbe: Selbst wenn der Mann tatsächlich einen Diebstahl begangen hätte, selbst wenn er tatsächlich sein Auto auf die Polizisten lenkte, selbst wenn er aggressiv gewesen wäre: Die Polizei hat unverhältmässig gehandelt und damit ein Menschenleben ausgelöscht. Ob der Mann nun auch ein Täter war, mindert keinesfalls die Schuld dieser Beamten. Und deshalb ist es richtig, diesen Vorfall genaustens zu untersuchen und daraus Konsequenzen zu ziehen. Punkto Rassismus: Ja, Schwarze werden öfter Opfer von Polizeigewalt. Das muss aufhören, weil es die US-Gesellschaft vergiftet.
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