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9/11: USA wollen Namen von saudi-arabischem Verdächtigen nennen

FILE - In this Sept. 11, 2001, file photo, smoke rises from the burning twin towers of the World Trade Center after hijacked planes crashed into the towers in New York City. Sept. 11 victims’ relati ...
Bild: AP

Terror-Geheimnis gelüftet: USA wollen Namen von saudi-arabischem 9/11-Verdächtigen nennen

13.09.2019, 07:0213.09.2019, 09:28
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Das US-Justizministerium will den lange geheimgehaltenen Namen eines saudi-arabischen Behördenvertreters enthüllen, der Verbindungen zu den Attentätern vom 11. September 2001 gehabt haben soll. Die angekündigte Veröffentlichung erfolgt auf Druck von Terror-Opfern.

Die US-Bundespolizei FBI erkenne «das Bedürfnis und den Wunsch der Hinterbliebenen an, zu verstehen, was ihren Lieben passiert ist, und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen», erklärte das Justizministerium am Donnerstag in Washington. Wann der Name bekannt gegeben werden soll, teilte es nicht mit.

Justizministerium und FBI gaben damit dem jahrelangen Druck der Familien von Opfern der Anschläge nach. «Angesichts der aussergewöhnlichen Umstände in diesem besonderen Fall» solle der Name jetzt freigegeben werden.

Attentätern geholfen

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen von insgesamt drei saudi-arabischen Behördenvertretern, die laut einem FBI-Bericht einigen der Attentäter nach deren Ankunft in den USA geholfen haben sollen. Demnach erhielten einige Geld von Vertretern ihres Landes. Bei zweien soll es sich um mutmassliche Geheimdienstoffiziere gehandelt haben, die damals der Botschaft ihres Landes in den USA unterstellt waren. Ihre Namen wurden jedoch nicht geheimgehalten.

In späteren Untersuchungen wurde der Vorwurf zurückgewiesen, dass beide mit den Flugzeugentführern in Verbindung standen.

Vorwürfe an saudische Regierung

Insgesamt 15 der 19 Attentäter vom 11. September 2001 stammten aus Saudi-Arabien. Seit den Anschlägen in den USA mit fast 3000 Toten waren immer wieder Vorwürfe laut geworden, die Attentäter des Terrornetzwerkes Al-Kaida hätten Hilfe von Seiten der saudi-arabischen Regierung erhalten. Die Regierung in Riad weist diese Vorwürfe zurück. Ihr drohen Entschädigungsklagen in Milliardenhöhe.

Im Jahr 2012 wurden die Vorwürfe in einem überarbeiteten FBI-Bericht erneut erhoben. Darin wurde auf einen dritten Verdächtigen verwiesen, dessen Name geschwärzt wurde. Immer wieder tauchten Gerüchte auf, die Person stehe in Verbindung zur saudi-arabischen Königsfamilie.

Bei den mit gekaperten Flugzeugen verübten 9/11-Anschlägen waren in New York, im Pentagon bei Washington und im US-Bundesstaat Pennsylvania fast 3000 Menschen getötet worden. (sda/afp)

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Jeder weiss, wo er an diesem Tag war und was er gemacht hat: Am 11. September 2001 fliegt um 08:46 Uhr ein entführtes Flugzeug der American Airlines in den Nordturm des World Trade Center (WTC). Man glaubte zunächst an einen Unfall und forderte die Menschen im Südturm des WTC auf, Ruhe zu bewahren und am Arbeitsplatz zu bleiben.
quelle: epa/the new york times pool/epa file / keith meyers / pool
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«Hinter mir ein voller Saal mit 9/11-Ersthelfern.»
Video: srf
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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Töfflifahrer
13.09.2019 07:37registriert August 2015
Der Name wird dann veröffentlicht, wenn für den Typen und sein Vermögen keine Gefahr mehr besteht. Man, man, eine Regierung startet einen Krieg gegen die Terroristen, aber diejenigen die ihnen geholfen haben werden weiterhin als Freunde betrachtet, nur weil man mit denen gute Geschäfte machen kann, weil die Öl haben und weil die die USA im Arabischen Raum unterstützen.
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Bruno S.1988
13.09.2019 07:39registriert Juli 2016
Mehrheit der Attentäter stammen aus Saudi Arabien. Osama bin Laden war Saudi. Nun diese Nachricht, ebenfalls aus Saudi Arabien.
Warum wurde Afghanistan "zerstört"?! Wegen den Taliban augenscheinlich nicht, den diese kontrollieren nun mehr Gebiete in Afghanistan als noch vor Amerikas Invasion. Wie soll genau der "Sieg" der Amis nach 18 Jahren Krieg aussehen?
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Don Alejandro
13.09.2019 07:45registriert August 2015
Aber davor noch Afghanistan und Irak kaputtbomben. Money rules the world.
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