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«New York Times»-Herausgeber trifft und kritisiert Trump

President Donald Trump boards Air Force One at Morristown Municipal Airport, in Morristown, N.J., Sunday, July 22, 2018, en route to Washington after staying at Trump National Golf Club in Bedminster, ...
US-Präsident Trump bekam einiges zu hören.Bild: AP/AP

«New York Times»-Herausgeber warnt Trump

Der Herausgeber der «New York Times» hat US-Präsident Donald Trump bei einem Treffen im Weissen Haus für dessen Verbalattacken gegen die Medien kritisiert. Trump gefährde die Sicherheit von Journalisten.
29.07.2018, 21:3530.07.2018, 07:47
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Er habe Trump gewarnt, dass diese aufrührerische Rhetorik «zu einem Anstieg von Drohungen gegen Journalisten beiträgt und zur Gewalt führen wird», teilte Herausgeber A. G. Sulzberger am Sonntag mit. Kritische Berichterstattung über seine Politik, wie sie etwa die vielfach ausgezeichnete «New York Times» betreibt, bezeichnet Trump als «Fake News». Kritische Reporter nennt er «Volksfeinde».

Hintergrund von Sulzbergers Mitteilung ist ein Gespräch mit Trump im Weissen Haus. Trump hatte am Sonntag auf Twitter geschrieben, er habe «ein sehr gutes und interessantes Treffen» mit Sulzberger gehabt. Die «New York Times» teilte daraufhin mit, auf Bitten des Weissen Hauses hätte das Treffen am 20. Juli vertraulich bleiben sollen. Nachdem Trump das Gespräch nun selber öffentlich gemacht habe, habe sich Sulzberger dazu entschlossen, die Inhalte publik zu machen.

«Schädlich für unser Land»

Sulzberger teilte mit, er habe dem Präsidenten gesagt, dass er dessen Sprachwahl «nicht nur für polarisierend, sondern für zunehmend gefährlich» halte. Das gelte besonders im Ausland, wo manche Regierungen Trumps Rhetorik zum Vorwand nähmen, gegen Journalisten vorzugehen: «Ich habe gewarnt, dass das Leben gefährdet, dass es die demokratischen Ideale unserer Nation schwächt und dass es eines unserer grossartigsten Exportgüter untergräbt: ein Bekenntnis zur Meinungsfreiheit und einer freien Presse.»

Trump teilte mit, er habe lange mit Sulzberger über «die enorme Menge an Fake News gesprochen, die die Medien veröffentlichen» – und wie diese «Fake News» zum Begriff «Volksfeind» geführt hätten. «Traurig!», schrieb er auf Twitter. Sulzberger meinte, Trump stehe es frei, Berichterstattung über seine Regierung öffentlich zu kritisieren, wenn er sie für unfair halte. Die pauschalen Angriffe gegen Journalisten seien aber «schädlich für unser Land». (sda/dpa/afp)

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quelle: ap/ap / charlie neibergall
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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mikel
29.07.2018 22:06registriert Februar 2014
Ich war grad 3 Monate in Nordamerika und hab die New York Times, wie auch ein paar andere Blätter, schätzen gelernt. Gute, ausgewogene Berichterstattung und originelle, lesbare, intellektuelle Texte. Mir scheint, da könnten die Medienschaffenden in Europa was lernen... Gut zu wissen, dass wenigstens gewisse Teile der Medienwelt in den USA durchaus noch intakt sind.
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Amadeus
29.07.2018 21:56registriert September 2015
Donald hat bereits reagiert und seinerseits die böse Presse und deren ach so gemeine negative Berichterstatting über ihn kritisiert.
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N. Y. P. D.
29.07.2018 23:05registriert Oktober 2015
Kritische Reporter nennt Donald Trump «Volksfeinde»

Der Begriff des Staatsfeindes ist fast so alt wie der Begriff des Staates. In der Regel sind es die Machthaber autoritärer Regime, die ihre – wirklichen oder angeblichen – politischen Gegner als Staatsfeinde oder 👉Volksfeinde abstempeln (z. Bsp. NS-Deutschland, Sowjetunion unter Stalin).

Jetzt bedient sich Trump also schon Wörtern, die ein Politiker heute nicht mehr gebrauchen sollte.

Donald Trump hatte ja unlängst gesagt, dass es auch in den Reihen der Neonazis feine Leute gibt.
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