Das pompöse Gala-Dinner von Nordkorea-Diktator Kim Jong Un mit den Südkoreanern hat seine Wirkung nicht verfehlt. US-Präsident Donald Trump sieht Nordkoreas Gesprächsangebot zur Lösung des Atomstreits wegen der Folgen der verschärften Sanktionen als ernst gemeint an. «Ich denke, sie sind aufrichtig», sagte Trump am Dienstag in Washington.
Dies sei auch deswegen so, weil Nordkorea die Sanktionen zu spüren bekomme - auch dank der grossen Unterstützung Chinas. Zu möglichen Vorbedingungen für eventuelle Gespräche mit der Führung in Pjöngjang wollte er sich nicht äussern. «Wir werden sehen, was passiert», sagte er.
Am Dinner mit den Südkoreaner nahmen auch Kims Schwester Kim Yo Jong. und sogar seine Ehefrau Ri teil. Experten halten dies für ein ausserordentliches Zeichen: «Kims Frau tritt praktisch nie öffentlich auf. Dass sie nun dies ausgerechnet mit den Südkoreanern tun, ist eine grosse Ehre», so ein Professor zur «Straits Times».
Im April soll es nun erstmals zu einem Gipfeltreffen beider koreanischen Staaten kommen. Auch dies ist ein Ergebnis der Gespräche der südkoreanischen Gesandten mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.
Watch: Here's how North Korean state media covered Kim Jong Un's talks with a delegation from South Korea.
— Financial Times (@FinancialTimes) March 6, 2018
The two countries have now agreed to hold talks between their two leaders: https://t.co/GhQnUJIkIq pic.twitter.com/z36pInrjdU
Nordkorea hatte sich zuvor einer südkoreanischen Regierungsdelegation zufolge zu Gesprächen über eine atomare Abrüstung und einen einstweiligen Verzicht auf Atom- oder Raketentests bereiterklärt.
Kim sagte nach dem Treffen der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zufolge, er sei fest entschlossen, die innerkoreanischen Beziehungen und die Bemühungen für eine Wiedervereinigung voranzubringen. Im Umfeld der Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang im Februar hatte es eine leichte Entspannung in den Beziehungen zwischen den beiden koreanischen Staaten gegeben.
Eine ranghohe Delegation aus dem Norden besuchte Südkorea und lud Präsident Moon Jae In nach Pjöngjang ein. In den Monaten zuvor hatten sich Nordkorea und Trump verbale Schlagabtausche geliefert und gegenseitig mit Vernichtung gedroht. (sda/reu)