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Comey in Clinton-Affäre nicht politisch motiviert

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James Comey: Der ehemalige FBI-Direktor ging nicht aus politischen Gründen gegen Hillary Clinton vor.Bild: AP/AP

Comey-Untersuchung bringt brisante Textnachrichten ans Tageslicht

14.06.2018, 21:1715.06.2018, 07:20
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Der damalige FBI-Direktor James Comey ist bei der Untersuchung der E-Mail-Affäre Hillary Clintons zwar klar von Normen seiner Behörde abgewichen, war aber nicht politisch beeinflusst. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht des US-Justizministeriums, der am Donnerstag US-Präsident Donald Trump übergeben und anschliessend veröffentlicht wurde.

Der Generalinspektor des Ministeriums, eine Art oberster Wächter einzuhaltender Regeln, sieht «klare und dramatische» Abweichungen Comeys in dessen Ermittlungen. Sie hätten das Ansehen des FBI und des Ministeriums als fairen Sachwalter der Gerechtigkeit beschädigt, erklärte Michael Horowitz.

Clinton hatte als US-Aussenministerin auch einen privaten Server für E-Mails benutzt. Das ist verboten und wurde von den Republikanern im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 zu einem sehr grossen Thema gemacht. Die Affäre beschäftigte auch das FBI.

Comey kam aber zu dem Schluss, keine Anklage gegen Clinton zu empfehlen: einer der Gründe, warum Trump ihn im Mai 2017 feuerte. Das wiederum zog die Einsetzung des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller nach sich. Dieser ermittelt wegen geheimer Wahlabsprachen zwischen Trumps Wahlteam und Russland.

Heikle Textnachrichten

Trump bezeichnet diese Ermittlungen als Hexenjagd. Ein so bisher nicht bekanntes Detail in dem 568 Seiten starken Bericht dürfte dem Präsidenten neuen Auftrieb für seine Verschwörungstheorie geben, das FBI und sein Justizministerium hätten gegen ihn gearbeitet.

Der Bericht enthält zudem Textnachrichten zwischen FBI-Anwältin Lisa Page und Peter Strzok, zuständig sowohl für die Russland-Ermittlungen als auch die Clinton-Affäre. Page sagte, Trump werde doch hoffentlich niemals Präsident werden? Strzok antwortete: «Nein. Nein, wird er nicht. Wir werden das stoppen.»

Noch hat sich Trump, der am Donnerstag Geburtstag feierte, nicht zu den neuen Enthüllungen geäussert. Doch es ist damit zu rechnen, dass es den US-Präsidenten in seiner «Deep-State»-Meinung bestätigt. Trump geht davon aus, dass es Kräfte im Washingtoner Machtzirkel gibt, die gezielt gegen ihn arbeiten. Bereits anfangs des Monates attackierte Trump Strzok und Page auf Twitter.

(cma)

Das denken die Menschen in Südkorea über Trump

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Crecas
15.06.2018 05:30registriert Februar 2014
Leute, was berichtet ihr hier als News??? Diese SMS sind schon vor Monaten aufgetaucht und darum hat Muller diese beiden auch direkt ausgeschlossen. Das war im Dezember 2017! Von diesen SMS zehren ja Trump und die Fox Armee schon seit Monaten...
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walsi
14.06.2018 21:58registriert Februar 2016
Eine alte Weisheit ist, Politiker kommen und gehen, Beamte bleiben. Zu glauben, dass sich dessen nicht bewusdt sind und keine eigene Ahenda haben ist sehr naiv.
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menzoking
14.06.2018 22:35registriert März 2014
Es ist solange eine Verschwörungstheorie, bis es wahr wird. Wundern würde es mich nicht.
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