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USA

Quellen kritisieren Enthüllungsbuch über Trump

Wie hohe Trump-Beamte das Enthüllungsbuch «Fear» indirekt bestätigen

12.09.2018, 01:5612.09.2018, 10:16
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Zwei mutmassliche Hauptquellen von US-Reporterlegende Bob Woodward für sein Enthüllungsbuch über das Weisse Haus unter Donald Trump haben Kritik an der dortigen Darstellung des Präsidenten geübt. Viel interessanter ist hingegen, was sie nicht gesagt haben.

Ex-Wirtschaftsberater Gary Cohn und Ex-Stabssekretär Rob Porter veröffentlichten am Dienstag Erklärungen, denen zufolge sie mit Woodwards Darstellung nicht einverstanden sind. «Dieses Buch stellt meine Erfahrung im Weissen Haus nicht richtig dar», heisst es in der von Cohn an das Nachrichtenportal Axios verschickten Erklärung. «Ich bin stolz auf meinen Dienst in der Trump-Regierung und unterstütze weiterhin den Präsidenten und sein wirtschaftliches Programm», erklärte Cohn.

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Ex-Wirtschaftsberater Gary Cohn.Bild: AP/AP

Porter äusserte Kritik an der «selektiven und oft irreführenden Darstellung des Präsidenten und seiner Regierung». Er lobte Trumps Errungenschaften, welche Woodward in dem Buch ignoriert habe. Überdies lade der Präsident seine Berater zu «robusten Debatten» ein. «Aber letztlich ist es Präsident Trump, der entscheidet, und er hat gezeigt, dass er mehr als in der Lage ist, das zu tun.»

Vage Kritik

Allerdings gaben weder Cohn noch Porter in ihren Erklärungen an, was genau in Woodwards Buch inkorrekt sei. Auch dementierten sie nicht, mit Woodward gesprochen zu haben. Porter dementierte auch nicht Woodwards Beschreibung, wonach der frühere Stabssekretär während seiner Tätigkeit zu einem Drittel damit beschäftigt gewesen sei, den Präsidenten von gefährlichen Ideen abzubringen.

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Donald Trump kommt in Bob Woodwards Enthüllungsbuch nicht gut weg.Bild: EPA/EFE

Woodward schildert in dem am Dienstag erschienenen Buch «Fear: Trump in the White House» eine Regierung im Zustand des permanenten «Nervenzusammenbruchs». Ein Grossteil der Mitarbeiter ist demnach ständig damit beschäftigt, den Präsidenten davon abzuhalten, das Welthandelssystem zu zerstören, die nationale Sicherheit zu untergraben und Kriege anzuzetteln.

Trump bezeichnete das Buch mehrfach als «Fiktion». Am Dienstag sagte er vor Journalisten, er schätze «wirklich» die Erklärungen Cohns und Porters. Diese hätten dazu beigetragen, zu zeigen, dass «das Buch nur Fiktion ist». (sda/afp)

Obama teilt gegen Trump und die Republikaner aus

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Crecas
12.09.2018 06:25registriert Februar 2014
“Robuste Debatten” 🤣🤣🤣 Das Buch zeigt ja eigentlich genau nur das Bild vom Trump, das man schon seit langem jeden Tag selber sehen kann. Einfach mit ein paar neuen Anekdoten.
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rolf.iller
12.09.2018 04:59registriert Juli 2014
Der Titel hier sollte vielmehr heissen: "Trump Berater bestätigen Aussagem im Enthüllungsbuch über Trump". Beide leugnen weder Quellen gewesen zu sein noch bestreiten sie die von ihnen stammenden Aussagen. Ein Dementi sähe anders aus. Sie kritisieren lediglich die "selektive" Auswahl. Die scheinen wohl einfach Angst zu haben, selber im schlechten Licht dazustehen.
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