Die US-Polizei ist bekannt für ihr harsches Vorgehen. Die Gesetzeshüter gehen bei Verdacht auf ein Vergehen – manchmal aber auch ohne Verdacht – nicht gerade feinfühlig mit Ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern um. Erst letzte Woche tauchte im Internet ein Video auf, in dem eine junge Mutter an einem Strand auf brutale Weise in Gewahrsam genommen wurde.
Wie NBC News berichtet, wurde der Polizist Taylor Saulters aus Athens-Clarke im Bundesstaat Georgia aus dem Dienst entlassen, nachdem er einen Flüchtigen absichtlich mit dem Dienstwagen angefahren hatte. Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Freitag, 1. Juni 2018.
HIT BY CRUISER: The Athens-Clarke County Police Department has fired one of its officers after an investigation showed he intentionally ran down and hit a fleeing suspect with his police cruiser. https://t.co/rMXCJL0q0B pic.twitter.com/9EMOM6uo1t
— World News Tonight (@ABCWorldNews) 3. Juni 2018
Saulters befand sich mit einem weiteren Beamten auf Patrouille, als sie Timmy Shaymar Patmon entdeckten. Der 23-jährige war zur Fahndung ausgeschrieben, da er gegen Bewährungsauflagen verstossen habe.
Patmon flüchtete zu Fuss, während die Polizei mit dem Streifenwagen die Verfolgung aufnahm. Dank der Bodycam, die Saulters auf sich trug, liess sich das rabiate Vorgehen genau nachvollziehen. Der Angefahrene wurde schliesslich am Boden liegend verhaftet.
Die späteren Untersuchungen des Vorfalls durch das Polizeidepartement haben ergeben, dass der Flüchtige mutwillig gerammt wurde. Der zuständige Polizeisprecher von Athens-Clarke County sagte gegenüber der lokalen Presse, dass dieses Verhalten nicht hinnehmbar sei. Taylor Saulters wurde umgehend entlassen. Erst im vergangenen Jahr schloss er die Polizei-Akademie ab und war insgesamt weniger als ein Jahr im Dienst.
Patmon erlitt gemäss Polizeiangaben einige Schürfungen und Prellungen und wurde in einem nahe gelegenen Spital behandelt. Ihm wurde Widerstand gegen die Polizei und Verstoss gegen die Bewährungsauflagen zur Last gelegt.
Auf Facebook wurde das Video bereits über 100'000 Mal aufgerufen und hitzig diskutiert. Auch wenn die Tat mehrheitlich verurteilt wird, gibt es Stimmen, die diese Vorgehensweise gutheissen.
(vom)