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Polizist, der nach Florida-Massaker von Trump als «Feigling» bezeichnet wurde, wehrt sich

Broward County Sheriff Scott Israel speaks before a CNN town hall broadcast, Wednesday, Feb. 21, 2018, at the BB&T Center, in Sunrise, Fla. (Michael Laughlin/South Florida Sun-Sentinel via AP)
Sheriff Scott Israel kritisierte die Reaktion von Polizeibeamten Scot Peterson nach dem Schulmassaker in Florida harsch. Bild: AP/South Florida Sun-Sentinel

Polizist, der nach Florida-Massaker von Trump als «Feigling» bezeichnet wurde, wehrt sich

27.02.2018, 16:5327.02.2018, 18:08
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Scot Peterson war langjähriger Polizist und am 14. Februar auf dem Campus der Stoneman Douglas High School, als ein ehemaliger Schüler 17 Menschen tötete. Peterson wurde nach dem Attentat harsch kritisiert. US-Präsident Donald Trump bezeichnete ihn als «Feigling», weil er angeblich nicht sofort versucht habe, den Schützen im Schulhaus zu stoppen. 

Peterson wurde nach dem Attentat von seinem Vorgesetzten, Sheriff Scott Israel, freigestellt. Israel sagte, er sei «empört» über Petersons Handeln. Peterson hätte ins Schulhaus rein gehen sollen, um sich dem «Killer» in den Weg zu stellen und «ihn zu töten». 

Nun meldet sich Peterson schriftlich über seinen Anwalt Joseph A. DiRuzzo zu Wort. Und wehrt sich gegen die Vorwürfe. «Damit es klar ist: Herr Peterson hätte sich gewünscht, die 17 Schüler vor ihrem Schicksal zu bewahren, seine Gedanken sind mit den Angehörigen der Verstorbenen.» Dennoch seien die Behauptungen, Peterson sei ein Feigling, «offensichtlich falsch», heisst es weiter im Statement. 

Petersons Anwalt DiRuzzo schreibt, dass sein Klient dachte, die Schüsse kommen von ausserhalb des Schulgebäudes. Daher sei er auch nicht sofort ins Schulhaus hinein. Peterson habe in der Ausbildung gelernt, dass man im Falle einer Schiesserei im Freien Deckung suchen soll, um anderen Strafverfolgungsbehörden genau Bericht erstatten zu können. 

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Derzeit wird Petersons Reaktion auf die Schiesserei auf Antrag des Gouverneurs von Florida Rick Scott untersucht. Sein Anwalt DiRuzzo hofft, dass mithilfe der Untersuchung Petersons Name «endlich wieder rein gewaschen wird». (ohe)

Angehörige nach Schulmassaker: «Trump, bitte tun Sie was!»

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Snowy
27.02.2018 17:10registriert April 2016
Wenn ich mich mit einer vorgeschobener Fussverletzung vom Kriegsdienst in Vietnam gedrückt hätte, würde ich den Ausdruck "Feigling" nicht allzu grosszügig verwenden.

Vor allem nicht vs einem Hilfspolizist, der sich exakt nach Vorschrift verhalten hat.
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rauchzeichen
27.02.2018 17:12registriert Dezember 2016
der eine hält sich strikte an die ausbildung, ohne gross zu denken, die anderen verurteilen ihn, weil ihr bedarf an schuldigen noch nicht gedeckt ist. so what? hauptsache niemand diskutiert über waffen 🤷🏼‍♂️

hoffentlich schaffen die schüler es weiterhin, die überfällige diskussion am laufen zu halten. ich befürchte aber auch diesmal, das amerikas waffengesetze eher gelockert als verschärft werden. 🤦🏻‍♂️
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27.02.2018 18:41registriert März 2014
Wenn schon ausgebildete Sicherheitsleute Mühe haben, das Ausmass/den Ort/die Art/überhaupt des Shootings richtig einzuschätzen und angemessen zu reagieren, wie sollen dann Lehrpersonen, die nun mal für andere Kernkompetenzen ausgebildet sind, für den Notfall bewaffnet werden?
Keine Ahnung, ob der Irrtum von Peterson nachvollziehbar ist oder nicht, aber ihn nun zum Sündenbock zu machen ist billig.
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