International
USA

Stephanie Flowers gegen Waffengewalt

«Was willst du tun, mich erschiessen?» – diese US-Politikerin hat genug von Waffengewalt

09.03.2019, 08:5609.03.2019, 12:29
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In Rage: Stephanie Flowers.
In Rage: Stephanie Flowers.

Im US-Bundesstaat Arkansas wurde diese Woche die «Stand Your Ground»-Initiative behandelt. Diese sollte das Tragen von Schusswaffen im öffentlichen Raum liberalisieren. Das Gesetz soll es Menschen erlauben, sich zu verteidigen. Es wurde aber in anderen Staaten immer wieder als Grundlage genommen, Tötungsdelikte vor allem an Schwarzen nicht strafrechtlich zu verfolgen.

Aber gegen «Stand Your Ground» erhob sich Widerstand – und zwar in der Person von Stephanie Flowers, einer demokratischen Senatorin im Bundesstaat Arkansas. «Das ist verrückt!», schrie sie ins Mikrophon in der öffentlichen Debatte. «Sie müssen sich nicht um ihre Kinder fürchten. Ich fürchte mich um meinen Sohn und viele andere schwarze Kinder.»

Es folgt eine mehr-minütige Tirade Stephens, in der sie ihren republikanischen Opponenten die Meinung geigt. «Ich bin die einzige Farbige hier, okay. Und ich bin auch eine Mutter. Ich mach mir um meine Kinder genau so Sorgen wie ihr um eure. Aber meine Kinder gehen nicht den selben Weg wie eure.»

Als sich Stephens nicht beruhigen wollte, schritt ein Parlamentarier ein, sie müsse sich beruhigen. «Nein, muss ich nicht!» schrie sie weiter. «Was wollen sie tun? Mich erschiessen!?». Dieser Schuss sass.

Stephens gewann die Diskussion und wenig später auch die Gesetzesabstimmung. «Stand Your Ground» wurde knapp verworfen. (aeg)

Das Parkland-Massaker ist ein Jahr her – und jetzt?

Video: srf
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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Heinzbond
09.03.2019 09:36registriert Dezember 2018
Widerstand ist nicht immer sinnlos...
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Nero1342
09.03.2019 11:41registriert Januar 2018
✊🏿
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Erba
09.03.2019 13:04registriert Mai 2018
Es gibt halt immer noch hirnverbrannte die sich mit einer Waffe besser fühlen. Dieses "Stand your ground" ist so veraltet und hat in einer aufgeklärten nichts verloren.
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