Der Direktor der US-Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, ist nach einer Serie von Skandalen zurückgetreten. Präsident Donald Trump teilte am Donnerstag auf Twitter mit, er habe das Rücktrittsgesuch Pruitts akzeptiert. Der EPA-Chef war in seiner kaum anderthalbjährigen Amtszeit durch Vorwürfe, er habe Steuergelder zum Fenster hinausgeworfen und sein Amt für persönliche Interessen missbraucht, immer wieder in die Negativschlagzeilen geraten.
Trump lobte Pruitt gleichwohl dafür, dass er einen «herausragenden Job» geleistet habe: «Ich werde ihm dafür immer dankbar sein.» Die Behördenleitung soll nach Angaben Trumps vorübergehend von EPA-Vizedirektor Andrew Wheeler übernommen werden.
Trotz der Welle von Vorwürfen hatte Trump lange keinerlei Distanz zu Pruitt erkennen lassen. Am Mittwoch hatte sich das Weisse Haus dann aber besorgt über die anhaltenden Negativberichte über den EPA-Chef geäussert.
I have accepted the resignation of Scott Pruitt as the Administrator of the Environmental Protection Agency. Within the Agency Scott has done an outstanding job, and I will always be thankful to him for this. The Senate confirmed Deputy at EPA, Andrew Wheeler, will...
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 5. Juli 2018
...on Monday assume duties as the acting Administrator of the EPA. I have no doubt that Andy will continue on with our great and lasting EPA agenda. We have made tremendous progress and the future of the EPA is very bright!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 5. Juli 2018
Pruitt hatte den Kurs des Präsidenten zur Lockerung von Umweltauflagen und zur Förderung der Kohlebranche getreu umgesetzt. In seiner früheren Tätigkeit als Generalstaatsanwalt des Bundesstaats Oklahoma hatte er die mächtige Umweltbehörde noch vehement bekämpft, weshalb seine Ernennung durch Trump zum EPA-Chef eine Schreckensnachricht für viele Umweltschützer war.
Pruitt machte dann im Laufe der Monate aber vor allem mit seinen ausufernden Reisekosten von sich reden sowie mit seinem Wunsch nach zusätzlichem Sicherheitsschutz und aussergewöhnlichen Lohnerhöhungen für vertraute Berater. Auch ein für ihn vorteilhaftes Mietgeschäft mit der Frau eines Lobbyisten, der mit der EPA in Verhandlungen stand, sorgte für Aufsehen. (cma/sda/afp)