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Fox-Moderator kritisiert Donald Trump scharf

Fox-Mann Neil Cavuto hat Trump seine Meinung gegeigt.
Fox-Mann Neil Cavuto hat Trump seine Meinung gegeigt.Bild: screenshot twitter teamcavuto

Dieser Moderator liest Trump so richtig die Leviten – und das auf Fox News 😳

30.08.2019, 23:1131.08.2019, 13:10
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Ein Video von Fox-News-Moderator Neil Cavuto sorgt derzeit für Gesprächsstoff. Darin nimmt der seit 1996 für Fox tätige Journalist kein Blatt vor den Mund und tut US-Präsident Donald Trump kund, was er von dessen jüngster Kritik an Fox hält.

Auf Twitter hatte sich der Präsident darüber geärgert, dass «Fox nicht mehr für uns arbeitet». Die Demokraten erhielten zu viel Sendezeit. In einer Live-Telefonschaltung in der Sendung von Fox-Moderator Brian Kilmeade wiederholte Trump seine Unmutsäusserungen: «Ich bin nicht zufrieden mit Fox».

Über Trump werde auf Fox News fair und ausgewogen berichtet, sagt Neil Cavuto zu Beginn seiner fast vierminütigen, an den Präsidenten gerichteten Ansprache. Fox arbeite nicht für den Präsidenten. Die Aufgabe des Senders sei es, über ihn zu berichten.

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Cavuto, der sich hauptsächlich mit Wirtschaftsthemen befasst, sagte, er berichte über ökonomische Kennzahlen, wenn diese nach oben zeigten und wenn sie nach unten zeigten. Er berichte über erfolgreiche Handelsgespräche und über gescheiterte Verhandlungsrunden. «Das nennt man fair und ausgewogen, Mister President.» Der Präsident möge es aber offensichtlich nicht, wenn Fox ausgewogen über Dinge berichte, über die Trump nicht gerne reden wolle.

Es sei nichts als menschlich, dass der Präsident lieber positive Nachrichten über sich höre, so Cavuto: «Aber es gehört zu Ihrem Job, kritisch bewertet zu werden, genau so wie es zu meinem Job gehört, Ihre Worte an Ihren Taten zu messen.»

Es folgt eine Aufzählung von Trumps Aussagen, von denen sich der Präsident später zu distanzieren versucht hatte und zu denen er keine kritische Berichterstattung mag. «Ich habe nicht gesagt, dass Mexiko für die Mauer bezahlen werde. Das waren Sie. Ich habe nicht gesagt, Russland habe sich nicht in die Wahl von 2016 eingemischt. Das waren Sie.»

Wenn Journalisten von Fox News diese Fakten zur Sprache bringe, seien das keine «fake news». «Es wäre ‹fake news›, wenn wir sie nicht erwähnen würden». Es handle sich dabei nicht um falsche Anschuldigungen, sondern um wichtige Themen: «Etwa wie als Sie sagten, sie hätten nie einer Pornodarstellerin Geld gezahlt, damit sie schwieg, bis genau das bekannt wurde.»

«Fake ist, wenn es falsch ist, nicht wenn es unangenehm ist, Mister President», erinnert Cavuto den Präsidenten. «Sie haben ein Recht auf Ihre eigene Meinung, Herr Präsident, aber kein Recht auf eigene Fakten.» (cbe)

So sieht man aus, wenn man Trump 31 minutenlang zuhören muss

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quelle: ap/ap / steven senne
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102 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Cas
31.08.2019 04:37registriert August 2016
Recht auf eigene Meinung, aber kein Recht auf eigene Fakten.
Wirklich pointiert das Problem formuliert von diesem (bald ex?) Fox Journalisten.
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Coffeetime ☕
31.08.2019 00:43registriert Dezember 2018
Der sitzt 😮
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Diese Nüsse
31.08.2019 14:11registriert Februar 2018
Cavuto ist ein elender Heuchler. Für ihn und Fox News (mit der Ausnahme vielleicht von Shep Smith) konnte damals George W. Bush 8 Jahre lang nichts falsch machen, und dann Obama 8 Jahre lang nichts richtig. "Fair & balanced, my ass!" Fox News und Typen wie Cavuto haben wir es u.a. zu verdanken, dass Trump überhaupt Präsident ist. Und jetzt--erst jetzt!--, wenn nach bald drei Jahren, Trump sich so grotesk äussert und handelt, dass nicht einmal Fox es noch rechtfertigen kann (Hannity, Fox & Friends, et al. tun es natürlich weiterhin), spielt Cavuto den unabhänigen Journalisten? Lächerlich.
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