International
USA

Neue Wende in Fall Petito: FBI findet menschliche Überreste

FILE - This police camera video provided by The Moab Police Department shows Gabrielle "Gabby" Petito talking to a police officer after police pulled over the van she was traveling in with h ...
Gabby Petito.Bild: keystone

Fall Petito: FBI findet Gegenstände von Freund und menschliche Überreste

Noch immer ist der Fall Gabby Petito nicht abgeschlossen. Doch FBI-Ermittler haben möglicherweise einen entscheidenden Fund gemacht.
20.10.2021, 20:2621.10.2021, 13:54
Mehr «International»

Neue Wendung im Fall der getöteten Gabby Petito: Ermittler haben bei der Suche nach dem Freund der 22-Jährigen offenbar menschliche Überreste entdeckt. Man habe am Mittwoch in einem Naturreservat im US-Bundesstaat Florida etwas gefunden, das diesen Anschein erwecke, sagte FBI-Ermittler Michael McPherson.

Die Polizei sucht seit Wochen nach dem 23-Jährigen, der im Fall Petito für die Ermittler als «Person von Interesse» gilt. Die Polizei hat McPherson zufolge ausserdem einen Laptop und einen Rucksack des jungen Mannes gefunden. All diese Dinge hätten sich in einem Gebiet befunden, das bis vor kurzem noch unter Wasser gestanden habe.

Die 22-jährige Gabby Petito war im Sommer nicht von einer gemeinsamen Reise durch die USA mit ihrem Freund zurückgekommen. Der Fall findet sowohl in den USA als auch international Beachtung – nicht zuletzt, weil das Paar aus Florida zahlreiche Bilder und Videos von seiner Reise in sozialen Netzwerken teilte. Petitos Leiche war nach intensiver Suche schliesslich im September im Bundesstaat Wyoming gefunden worden. Dorthin war Petito im Zuge ihres USA-Roadtrips gereist. Nach Angaben des Gerichtsmediziners wurde die junge Frau erwürgt.

Die Vorgeschichte

Petitos Freund war im September allein von der Reise mit der 22-Jährigen zurückgekehrt. Kurze Zeit später meldeten ihn seine Eltern als vermisst. Seitdem suchte die Polizei nach dem Mann. Die Behörden erliessen Ende September Haftbefehl gegen ihn wegen Bankbetrugs. «Ich weiss, dass Sie viele Fragen haben, aber wir haben noch nicht auf alles eine Antwort», sagte Ermittler McPherson. «Das Einsatzteam ist vor Ort und setzt alle verfügbaren forensischen Ressourcen ein, um das Gebiet zu untersuchen.» Das werde wohl mehrere Tage dauern.

US-Medien hatten berichtet, dass die Eltern des 23-Jährigen sich zuvor mit Ermittlern im Myakkahatchee Creek Environmental Park trafen, um ihren Sohn zu finden. Nach kurzer Suche abseits eines Pfades, den Petitos Freund häufig gelaufen sei, seien zunächst einige Gegenstände gefunden worden, hiess es unter Berufung auf den Anwalt der Familie. Anschliessend wurde das Gebiet gründlich mit Spürhunden durchsucht. Der Park liegt in der Nähe der Stadt North Port – dort gibt es Wanderwege und einen Campingbereich. Der Park ist mit dem Carlton Reserve verbunden, einem riesigen Naturschutzgebiet, das für die Ermittler das wichtigste Suchgebiet war.

Das Paar hatte während seiner Reise Bilder und Videos aus seinem umgebauten Lieferwagen veröffentlicht. Darauf sahen die beiden stets glücklich aus. Einen ganz anderen Eindruck als diese Bilder hinterliess jedoch die Aufnahme einer Körperkamera eines Polizisten. Die Polizei war Mitte August zu einem möglichen Fall von häuslicher Gewalt zu dem Fahrzeug des Paars gerufen worden. Medien berichteten, dass ein Anrufer der Polizei gemeldet habe, dass ein Mann eine Frau geschlagen habe. Auf dem Video selbst ist eine aufgelöste und weinende Petito zu sehen. Sie gibt darin an, ihren Freund geohrfeigt zu haben.

Kritik an Berichterstattung

In US-Medien und sozialen Netzwerken gab es in den vergangenen Wochen auch immer wieder Kritik an Umfang und Intensität der Berichterstattung zu dem Fall der vermissten Petito. Dabei war vom sogenannte Vermisste-weisse-Frau-Syndrom die Rede.

Damit wird die übermässige Berichterstattung über vermisste junge, weisse Frauen bezeichnet. Einige Medien hatten im Zuge der Kritik begonnen, zumindest kurzzeitig über andere Vermisstenfälle zu berichten. Nach Behördenangaben galten Ende vergangenen Jahres landesweit rund 90'000 Vermisstenmeldungen als aktiv. Kaum einer dieser Fälle erhielt annähernd so viel Aufmerksamkeit wie der von Petito. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Der mysteriöse Fall Gabby Petitos in 11 Bildern
1 / 13
Der mysteriöse Fall Gabby Petitos in 11 Bildern
Am 2. Juli brechen die 22-jährige Gabby Petito und ihr Verlobter Brian Laundrie mit dem Wohnmobil auf eine Reise quer durch die USA auf. Ihren Trip dokumentieren die zwei auf Instagram und Youtube. Sie wirken glücklich und verliebt, alles hat den Anschein eines harmonischen Pärchentrips.
quelle: imago
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Pana
20.10.2021 20:52registriert Juni 2015
Was ist die Wende? Und wieso ist dies ein Artikel wert, nachdem man vor einer Woche das «Missing White Woman Syndrome» erklärt hat?
18713
Melden
Zum Kommentar
avatar
Henzo
21.10.2021 07:20registriert August 2014
Ich verstehe jetzt nicht..... wo steht nun etwas zu den menschlichen Überresten? Meinte man damit Körperteile und/oder Knochen die vermutlich von einem Tier übriggelassen worden sind? Oder bezeichnet man hier Abfall und Elektroschrott als menschliche Überreste?
641
Melden
Zum Kommentar
12
USA und Grossbritannien verhängen Sanktionen gegen den Iran

Nach dem iranischen Angriff auf Israel verhängen die USA und Grossbritannien Sanktionen gegen Teheran. Die US-Regierung hatte den Schritt bereits angekündigt, am Donnerstag veröffentlichte das Finanzministerium die Details.

Zur Story