Der Süden Kaliforniens ist erneut von einem heftigen Erdbeben erschüttert worden. Nach Angaben der Erdbebenwarte USGS hatte das Beben vom Freitagabend (Ortszeit) eine Stärke von 7,1. Der Erdstoss ereignete sich 17 Kilometer nordöstlich der Kleinstadt Ridgecrest. Es war die gleiche Region, in der bereits am Donnerstag die Erde gebebt hatte.
Prelim M7.1 Earthquake 35.767, -117.605 Jul-06 03:19 UTC, updates https://t.co/uVJBfBodUN
— USGS Big Quakes (@USGSBigQuakes) 6. Juli 2019
Das Beben war allerdings in weiten Teilen Kaliforniens zu spüren. Auch im 250 Kilometer entfernten Las Vegas im Nachbarstaat Nevada schreckte der Erdstoss die Menschen auf.
Die Feuerwehr im Bezirk Kern County berichtete von zahlreichen Anrufen verängstigter Anwohner. Es sollen mehrere Feuer ausgebrochen sein. Fernsehbilder zeigten Einsatzteams beim Löschen von Bränden.
Die Behörde teilte in der Nacht mit, Helfer gingen in Ridgecrest von Haus zu Haus. Es lägen zunächst keine Berichte über Todesopfer vor, sagte Feuerwehr-Chef David Witt. In einigen Stadtvierteln sei der Strom ausgefallen. Das genaue Ausmass der Zerstörung sei zunächst aber noch unklar.
Weitere Erdbeben seien wahrscheinlich, warnte Seismologin Lucy Jones von der Erdbebenwarte USGS. «Es handelt sich um eine Serie von Erdbeben, sie geht weiter», sagte Jones vor Journalisten. Dass ein noch stärkeres Beben folgen werde, sei nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich.
Eine Anwohnerin beschrieb dem Sender CNN, dass der Boden und ihr Haus stark schwankten. Der Strom sei ausgefallen. Die Besitzerin eines Motels in Ridgecrest schilderte aufgeregt, dass das Gebäude geschwankt habe. Die Gäste seien in Panik aus ihren Zimmern gerannt.
Bei einem Baseballspiel im Dodger Stadion von Los Angeles sprangen einige Zuschauer von ihren Sitzen auf, als das Stadion plötzlich zu wackeln begann. Die Spieler aber machten einfach weiter. In Los Angeles habe es aber keine schweren Verletzungen oder grösseren Schäden durch das Beben gegeben, teilte die Feuerwehr mit.
Der Gouverneur von Kalifornien hat für die betroffene Region den Notstand ausgerufen. Auf diese Weise können schnell Einsatzkräfte und Gelder mobilisiert werden.
Das Beben war in weiten Teilen des Westküstenstaates zu spüren. Auch im 250 Kilometer entfernten Las Vegas im Nachbarstaat Las Vegas schreckte der Erdstoss die Menschen auf.
Das erste starke Beben am Donnerstag in der Wüstenregion über 200 Kilometer nordöstlich von Los Angeles hatte eine Stärke von 6,4. Es war das schwerste Erdbeben seit 20 Jahren im Süden Kaliforniens. Es folgten Hunderte Nachbeben. Seismologen hatten davor gewarnt, dass noch grössere Beben folgen könnten.
Den Erdstoss am Donnerstag konnten Millionen Menschen von Sacramento im Norden Kaliforniens bis San Diego und von Los Angeles bis nach Las Vegas im Wüstenstaat Nevada sowie an der Nordgrenze Mexikos spüren. Die Kleinstadt Ridgecrest nahe dem Death-Valley-Nationalpark war am stärksten betroffen. Todesopfer oder Schwerverletzte gab es nicht. (cbe/sda/reu/dpa/ap)