US-Aussenminister Mike Pompeo hat sich in New York mit dem von Pjöngjang entsandten nordkoreanischen Parteifunktionär und früheren Geheimdienstchef Kim Yong Chol getroffen. Dieser ist der ranghöchste Vertreter Nordkoreas seit 2000, der amerikanischen Boden betritt.
«Es war grossartig», sagte Pompeo nach dem eineinhalbstündigen Essen mit dem nordkoreanischen General vor Journalisten. «Gutes Arbeitsessen heute Abend mit Kim Yong Chol in New York» schrieb er später im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Steak, Mais und Käse auf dem Speiseplan.»
Good working dinner with Kim Yong Chol in New York tonight. Steak, corn, and cheese on the menu. pic.twitter.com/1pu4K3oym7
— Secretary Pompeo (@SecPompeo) 31. Mai 2018
Kim ist der Vizevorsitzende des Zentralkomitees der nordkoreanischen Arbeiterpartei und ein enger Vertrauter von Kim Jong Un. Er traf Pompeo bereits zwei Mal in Pjöngjang.
Das Essen mit Pompeo fand in der Wohnung eines US-Diplomaten in der Nähe des Sitzes der Vereinten Nationen statt. Kim kam in Begleitung eines Beraters, Pompeo in Begleitung des beim US-Geheimdienst CIA für Korea zuständigen Andrew Kim. Das US-Aussenministerium veröffentlichte anschliessend Fotos von dem Treffen.
Nach einem Abendessen wollten die beiden Diplomaten auch am Donnerstag zusammenkommen. Am Donnerstag wird überdies der russische Aussenminister Sergej Lawrow zu Gesprächen in Pjöngjang erwartet.
Ein ranghoher US-Beamter sagte mit Blick auf den für den 12. Juni in Singapur geplanten Gipfel von Trump und Machthaber Kim, die Gespräche in New York dienten dazu, «zu sehen, was in den verbleibenden zwei Wochen getan werden muss». «Falls der Gipfel stattfindet, müssen sie bis dahin deutlich machen, was sie zu tun bereit sind», sagte der US-Beamte mit Blick auf Nordkorea. Washington hatte zuvor gedroht, der Gipfel könnte abgesagt werden, falls Pjöngjang es mit der Abrüstung nicht ernst meine.
Kim Yong Chols Reise wurde ebenso wie die Arbeit von zwei US-Delegationen in Singapur und Korea als Beleg dafür gewertet, dass beide Seiten nach wie vor an einem Gipfel zwischen Trump und Kim Jong Un interessiert sind.
Hauptthema dabei soll die atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel sein. Auch könnte es um Sicherheitsgarantien und Wirtschaftshilfe für das international isolierte Nordkorea gehen. Offiziell hat Trump das für den 12. Juni in Singapur geplante Treffen zwar abgesagt. Seine Sprecherin Sarah Sanders sagte am Mittwoch, man gehe davon aus, dass der Gipfel an dem Tag stattfinden werde. Aber man werde sehen, was passiere. (sda/dpa/afp)