Cyntoia Browns Start ins Leben war kein einfacher. Browns leibliche Mutter war drogen- und alkoholabhängig. Cyntoia kam mit Crack im Blut auf die Welt. Mit zwei Jahren gab ihre Mutter sie zur Adoption frei. Eine Suchtbetreuerin nahm sie auf, doch das Mädchen flüchtete als Teenager von zu Hause.
Auf ihrer Flucht landete sie in den Armen eines Mannes mit dem Spitznamen «Cut-Throat», übersetzt «Kehlenaufschlitzer». Der damals 24-Jährige wurde ihr Freund. Als 16-Jährige lebte Brown zusammen mit ihm in einem Motel.
Über ihn kam sie an Drogen, wurde abhängig und in die Prostitution gedrängt. In einer der zahlreichen Gerichtsverhandlungen, die folgten, sagte Brown: «Er hat mir erklärt, dass es Menschen gibt, die als Huren geboren werden. Und da ich nun mal so ein Mensch sei, sei es das Beste, wenn ich lerne, eine gute Hure zu sein.»
2004 ging Brown für ihren Freund anschaffen. Sie traf sich mit einem 43-Jährigen, der sie zu sich nach Hause nahm. Als Brown zusammen mit dem Freier im Bett lag, griff der unters Bett. Das Mädchen hatte das Gefühl, er wolle sie erschiessen, wie die «New York Times» berichtete. Darauf zog sie eine Handfeuerwaffe aus ihrer Handtasche und erschoss den 43-Jährigen.
2006 wurde Brown zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes und Prostitution verurteilt. Lange war es ruhig um die Verurteilte, bis der Fall im November 2017 prominente Untersützung erhielt.
Auf Twitter kursieren unter dem Hashtag #FreeCyntoiaBrown zahlreiche Forderungen, den Fall neu zu beurteilen. Stars wie Rihanna, LeBron James, Snoop Dogg und Cara Delevingne setzten sich für Brown ein.
Vergangenen Dezember entschied der Oberste Gerichtshof von Tennessee erneut über den Fall von Brown. Das Gericht entschied, dass Brown mindestens 51 Jahre im Gefängnis bleiben muss, bevor sie freigesetzt werden kann. In Browns Namen wurde darauf eine Klage eingereicht, in der argumentiert wurde, dass lebenslange Freiheitsstrafen ohne Bewährung für Jugendliche verfassungswidrig seien.
Heute Montag gab der Gouverneur von Tennessee nun bekannt, dass die heute 30-jährige Brown auf Bewährung freigelassen wird. (ohe)