US-Präsident Donald Trump hat seinen früheren Anwalt Michael Cohen der Falschaussage vor Gericht bezichtigt. Cohen habe «Geschichten erfunden», um mit der Staatsanwaltschaft eine strafmindernde Vereinbarung in seinem Verfahren um Finanzbetrug auszuhandeln.
If anyone is looking for a good lawyer, I would strongly suggest that you don’t retain the services of Michael Cohen!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 22. August 2018
Michael Cohen plead guilty to two counts of campaign finance violations that are not a crime. President Obama had a big campaign finance violation and it was easily settled!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 22. August 2018
Dies schrieb Trump am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Cohen hatte den Präsidenten am Vortag vor einem Gericht in New York unter Eid schwer belastet: Trump habe ihn im Wahlkampf 2016 zu illegalen Schweigegeldzahlungen an frühere Geliebte angestiftet.
Trump warf seinem früheren Anwalt vor, er sei vor der Justiz «eingeknickt» - das Wort «Justiz» setzte der Präsident demonstrativ an Anführungszeichen.
Positiv äusserte er sich über seinen früheren Wahlkampfmanager Paul Manafort, der am Vortag vor Gericht wegen Finanz- und Steuerbetrugs schuldig gesprochen worden war. «Solch ein Respekt für einen tapferen Mann», schrieb der Präsident über Manafort.
Trump stellte sich eindeutig an die Seite des Straftäters: Dieser sei vor Gericht hart geblieben, obwohl die Justiz «enormen Druck» auf ihn ausgeübt habe. «Paul Manafort und seine wunderbare Familie tun mir sehr leid», schrieb Trump. Der Präsident erneuerte seinen Vorwurf, dass es sich bei der Angelegenheit um eine «Hexenjagd» handle.
I feel very badly for Paul Manafort and his wonderful family. “Justice” took a 12 year old tax case, among other things, applied tremendous pressure on him and, unlike Michael Cohen, he refused to “break” - make up stories in order to get a “deal.” Such respect for a brave man!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 22. August 2018
A large number of counts, ten, could not even be decided in the Paul Manafort case. Witch Hunt!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 22. August 2018
Das Jury-Urteil gegen Manafort war der erste Schuldspruch im Zusammenhang mit den Untersuchungen von FBI-Sonderermittler Robert Mueller, die Trump immer wieder als politisch motivierte «Hexenjagd» zu diskreditieren versucht. Manafort muss mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen. In der Vergangenheit wollte Trump nicht ausschliessen, dass er seinen früheren Wahlkampfmanager begnadigen könnte. (sda/afp)