Zehntausende Menschen sind am Samstag in Dutzenden US-Städten auf die Strasse gegangen, um gegen Donald Trumps Einwanderungspolitik zu demonstrieren. Sie wandten sich unter dem Motto «Families belong together» gegen die gewaltsame Trennung von Migrantenfamilien.
Whether it's in D.C., the Bronx, or Brownsville, we will keep showing up and raising our voices to demand the reunification of the families the Trump administration has separated and to put an end to indefinite family detention. #FamiliesBelongTogether pic.twitter.com/1qohw1h1ip
— The Democrats (@TheDemocrats) 30. Juni 2018
Die Massnahmen sind Teil der «Null-Toleranz-Politik» Trumps, mit der die US-Behörden illegale Einwanderer an der Südgrenze zu Mexiko zurückhalten wollen.
Protesters in Houston are chanting "no baby jails" https://t.co/5R2vuikM9f pic.twitter.com/nxDzyUdJaS
— CNN Breaking News (@cnnbrk) 30. Juni 2018
Trump hatte die Praxis zwar vorübergehend beendet - jedoch nur, um Eltern und Kinder gemeinsam einzusperren. Ein neues Migrationsgesetz scheitert an Widerständen im Parlament. Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen mehr als 2500 Minderjährige von ihren Familien getrennt. Die teils vor Gericht erzwungene Wiedervereinigung von Eltern und Kindern verläuft schleppend.
In Washington haben Kinder Briefe vorgelesen, in denen sie ihr Mitgefühl und Hoffnung gegenüber den inhaftierten Kindern zum Ausdruck brachten. «Meine Mutter und ich werden erst dann aufhören zu protestieren, wenn alles in Ordnung kommt!», zitiert CNN eines der Kinder.
These children wrote letters to kids separated from their families https://t.co/NwBO7KEhef pic.twitter.com/j74oMBeHZZ
— CNN Breaking News (@cnnbrk) 30. Juni 2018
Besonders eindrucksvoll war der Auftritt der 12-Jährigen Leah aus Florida. Als Tochter illegaler Einwanderer fürchtet sie, von ihren Eltern getrennt zu werden. Wegen der stetigen Angst könne sie nicht schlafen oder für die Schule lernen. Sie bezeichnet die Machenschaften der US-Regierung als «böse». Während ihrer emotionalen Rede brach Leah mehrmals in Tränen aus.
This 12-year-old girl delivers an impassioned plea for immigrant families at the "Families Belong Together" rally in Washington, D.C. https://t.co/tHkZ07gsvs pic.twitter.com/rKzzP1RUU8
— CNN (@CNN) 30. Juni 2018
Die Demonstrationen, an denen auch zahlreiche Politiker der oppositionellen Demokraten teilnahmen, starteten am Samstag an der US-Ostküste, später sollten Märsche an der Westküste hinzukommen, etwa in Los Angeles. In der Hauptstadt Washington gingen rund 50'000 Menschen auf die Strasse.
Barack Obama: "In the eyes of God, a child on the other side of the border is no less worthy of love and compassion than my own child." #FamiliesBelongTogetherpic.twitter.com/Bugwzx7jvr
— Kim WhyNot (@kimblackproud) 30. Juni 2018
Auch in Boston gab es eine Grosskundgebung, auf der unter anderem die demokratische Senatorin Elizabeth Warren sprach. Sie forderte eine neue Aufgabenbeschreibung für die Polizeibehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE). Deren Beamten waren immer wieder durch als überhart empfundenes Durchgreifen gegen Migranten aufgefallen.
Sen. Elizabeth Warren calls for US Immigration and Customs Enforcement to be replaced with an agency that reflects America's morality and "that works" https://t.co/rCCfua8NuI pic.twitter.com/FHZMMMfOoa
— CNN (@CNN) 30. Juni 2018
In Washington solidarisierten sich auch Prominente mit den Demonstranten, darunter die Sängerin Alicia Keys. In der Nähe des Weissen Hauses hatte sich eine kleine Gruppe Gegendemonstranten eingefunden, die die Ausländerpolitik Politik des Weissen Hauses gutheissen.
“Our democracy is at stake. Our humanity is at stake. We are out here to save the soul of our nation” - @aliciakeys
— Families Belong Together March (@WomenBelong) 30. Juni 2018
👆🏽👆🏽👆🏽#FamiliesBelongTogether pic.twitter.com/HlQuS0iAxS
Mehr als 1000 Frauen demonstrierten bereits am Donnerstag in Washington und drangen in das Senatsgebäude ein. Rund 575 Aktivistinnen wurden verhaftet.
About 100 people were arrested in immigration protests on Capitol Hill https://t.co/DSzxyUlgRt pic.twitter.com/Jl4VF9GwTp
— CNN Politics (@CNNPolitics) 28. Juni 2018
In Washington wurde auch eine Gruppe von Anti-Demonstranten gesichtet, die Trumps Einwanderungspolitik unterstützen. Die Polizei schirmte diese von der grossen Masse ab. Generell soll es während den Kundgebungen am Wochenende zu keinen nennenswerten Zwischenfällen gekommen sein.
I was here The anti-immigrants were gathered in another spot so no conflicts. #FamiliesBelongTogether pic.twitter.com/QfnG8DY3dg
— Fata Morgana (@maladamus) 30. Juni 2018
Konkret zu den Protesten äusserte sich Donald Trump nicht. Jedoch liess er über Twitter verlauten, dass illegale Einwanderer ausnahmslos an die Grenze zurück eskortiert werden müssen. Er bleibt also weiterhin hart.
When people come into our Country illegally, we must IMMEDIATELY escort them back out without going through years of legal maneuvering. Our laws are the dumbest anywhere in the world. Republicans want Strong Borders and no Crime. Dems want Open Borders and are weak on Crime!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 30. Juni 2018
(sda/dpa/vom)