US-Präsident Donald Trump soll nach einem Bericht der «Washington Post» in einem Telefonat mit dem australischen Premierminister Malcolm Turnbull ausfällig geworden sein. Auf Twitter nannte Trump zudem ein Flüchtlingsabkommen mit Australien einen «dummen Deal».
Das eigentlich auf eine Stunde angesetzte Telefongespräch mit seinem australischen Amtskollegen habe Trump nach 25 Minuten abrupt abgebrochen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Quellen im Weissen Haus. «Das ist bei weitem der schlimmste Anruf von allen», soll Trump zu Turnbull gesagt haben.
Trumps Ärger in dem Gespräch mit dem Australier entspann sich an der Verpflichtung der USA, Flüchtlinge aus einem Lager Australiens in Papua Neuguinea aufzunehmen – eine vertragliche Bindung aus der Zeit Barack Obamas. Die 2500 Menschen werden unter kläglichen Bedingungen gehalten und die USA hatten sich bereiterklärt, die Hälfte der Insassen aufzunehmen. Darunter sind auch Menschen aus Ländern wie dem Iran oder dem Irak, die unter den Einreisestopp Trumps fallen.
Auf Twitter schrieb Trump später: «Die Obama-Regierung hat sich bereit erklärt, tausende illegale Einwanderer von Australien zu übernehmen. Wieso?» Er werde diesen «dummen Deal» unter die Lupe nehmen.
Do you believe it? The Obama Administration agreed to take thousands of illegal immigrants from Australia. Why? I will study this dumb deal!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 2. Februar 2017
Am Dienstag hatte Trumps Sprecher mitgeteilt, die USA würden sich an die Vereinbarung mit Australien halten. Es werde aber bei allen der rund 1250 Migranten «extreme Kontrollen» geben.
Das Weisse Haus wollte die Meldung der «Washington Post» vorerst nicht kommentieren. Australiens Premierminister äusserte sich ebenfalls nicht zu den Inhalten des Telefonats. Die Beziehung zwischen Australien und der USA bleibe «sehr stark».
Die Frage, ob Trump einfach aufgelegt habe, beantwortete Turnbull ebenfalls nicht. «Es ist besser, wenn diese Gespräche vertraulich bleiben», so der Australier.
Vor dem Gespräch mit Turnbull soll es bereits in einem Telefonat mit Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto hoch hergegangen sein. In beiden Gesprächen soll Trump auch auf seinen Wahlsieg und auf die aus seiner Sicht grosse Menschenmenge während seiner Vereidigung hingewiesen haben. (sda/dpa)
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