Derzeit wird viel über die Flüchtlings- und Migrations-Krise in den Amerikas berichtet. Tausende Menschen aus Mittel- oder Südamerika wollen in die USA flüchten, in der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Ein Foto von einem leblosen Vater mit seiner Tochter am Ufer des Rio Grande geht derzeit um die Welt. Sie ertranken beim Versuch, den Grenzfluss zu überqueren. Mit den Gesichtern nach unten liegen sie im flachen Wasser, der Arm der knapp zweijährigen Tochter um den Hals des Vaters.
Bei den beiden Toten handelt es sich um den 25-jährigen Oscar Alberto Martinez Ramirez und seine Tochter Valeria. Die beiden stammen aus El Salvador.
Laut diversen amerikanischen Medienberichten meldete die 21-jährige Ehefrau des Verstorbenen den Fall den mexikanischen Behörden. So wollte die Familie am Sonntag den Grenzfluss durchqueren. Dabei schwamm zunächst der Vater mit der Tochter über den Fluss und setzte sie am US-Ufer ab. Als er zurückschwimmen wollte, folgte die Kleine ihrem Vater in den Fluss. Sie wurden von der Strömung erfasst und mitgerissen.
Am Montagmorgen wurden die beiden tot geborgen, zwei Kilometer den Fluss runter auf der mexikanischen Seite.
Julia Le Duc hat das bedrückende Foto geschossen. Die Reporterin arbeitet für «La Jornada» in Matamoros. Gegenüber dem «Guardian» erzählte sie:
Mexikanische Zeitungen schreiben, dass das Foto Erinnerungen an den 3-jährigen syrischen Jungen Aylan Kurdi wecke. Seine Leiche wurde an einem türkischen Strand angespült.
Die Aussenministerin von El Salvador appellierte an ihre Landsleute: «Unser Land trauert – schon wieder. Ich bitte euch; Familien und Eltern: Riskiert es nicht. Das Leben ist mehr wert.» Der neugewählte Präsident von El Salvador, Nayib Bukele, sagte, dass die Regierung die Familien finanziell unterstützen würde.
Die mexikanische Autorin Alma Delia Murillo kritisierte auf Twitter den Zustand der Politik und Gesellschaft: Das Bild sei ein «schmerzhaftes Symptom unseres systematischen Versagens»
La imagen del padre y la pequeña en el río Bravo también representa la sociedad que construimos, es un doloroso síntoma de nuestro fracaso sistémico. Y encima hay imbéciles que culpan a los migrantes porque "ellos se arriesgan". Somos una especie fallida. Fallida y culera.
— Alma Delia Murillo (@AlmaDeliaMC) 25. Juni 2019
Der US-Sender CNN schreibt, dass das Bild ein herzzerreissendes Zeugnis vom Leiden der Flüchtlinge sei. Zu oft vergesse man, dass hinter den Zahlen und Fakten Menschen stecken. (jaw)
Aber weil die "Anderen" halt nicht weiss sind wollen viele diese hier nicht haben. Meiner Meinung nach ist das Rassismus mit gesellschaftlich akzeptierten Mord.
Das ist leider zu oft so, auf der ganzen Welt. Wenn man nur schon mal selber erfahren hat, was es heisst, einen geliebten Menschen verloren zu haben, dann sollte man doch dieses bisschen Empathie verspüren, dass einen davor bewahrt, solche Schicksale ungerührt zur Kenntnis zu nehmen.
PS: Danke fürs verpixeln des Bildes