Ein Einzeltäter, der Waffen hortete und offenbar keinen extremistischen Hintergrund hat: Die Polizei hat Details zu dem Schützen von Las Vegas veröffentlicht. Demnach handelte es sich um Stephen Paddock. Der 64-Jährige stammt aus Mesquite, einer Kleinstadt rund 130 Kilometer nordöstlich von Las Vegas.
Paddock lebte in der Kleinstadt mit rund 20'000-Einwohnern in einer ruhigen Siedlung. Die Polizei in Mesquite hatte vor der Tat keinen Kontakt mit Paddock, wie Polizeisprecher Quinn Averett gegenüber den Medien sagte – «keine Anrufe, keine Verhaftung, nicht einmal Verkehrsbussen».
Laut Polizeisprecher Averett lebte Paddock mit Marilou Danley zusammen. Danley hatte vor der Tat gemeinsam mit Paddock ins Mandalay Bay Hotel in Las Vegas eingecheckt und wurde nach der Schiesserei von der Polizei gesucht.
In welcher Verbindung sie zur Tat steht, ist noch unklar. Die Polizei bezeichnet Danley als «Person of Interest», also nicht als Verdächtige. Auch sie war der Polizei in Mesquite bislang nicht bekannt.
Nach bislang unbestätigten Berichten lebte sie seit Januar 2017 mit dem Täter zusammen. Ihrem mutmasslichen Facebook-Profil zufolge ist sie bereits Grossmutter. Im August aktualisierte sie zuletzt ihr Profilbild.
Über Paddocks Motive ist noch nichts bekannt. Die Polizei geht im Moment nicht von einem extremistischen Hintergrund aus. Der mutmassliche Täter habe nach ersten Erkenntnissen keine Verbindungen zu militanten Gruppen gehabt: «Wir glauben, dass es ein Einzeltäter ist. Ein einsamer Wolf», sagte Bezirkssheriff Joe Lombardo.
Den Ermittlungen zufolge schoss Paddock aus einem der oberen Stockwerke des Mandalay Bay Hotels auf Besucher eines Country-Konzerts. Mindestens 58 Menschen starben bei dem Angriff, mehr als 500 wurden verletzt. Die Polizei stellte den 64-Jährigen im Hotel und erschoss ihn noch im Hotelzimmer. Dort fanden die Beamten mindestens zehn Waffen. (sda/mlu)