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Trump erwartet von Erdogan Gegenleistung

«Türkei begeht schrecklichen Fehler»: Trump erwartet von Erdogan Gegenleistung

20.08.2018, 23:4821.08.2018, 01:10
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US-Präsident Donald Trump will im Konflikt mit der Türkei seine Härte zeigen. Er werde der Türkei nicht entgegenkommen, um eine Freilassung des US-Pastors Andrew Brunson zu erwirken.

Dies sagte Trump am Montag in einem in Washington geführten Interview der Nachrichtenagentur Reuters.

epa06954591 US President Donald J. Trump talks to the media before boarding Marine One on the South Lawn of the White House in Washington, DC, USA, 17 August 2018. Trump departs the White House for We ...
Trump lässt nicht locker und fordert von Erdogan eine bedingungslose Freilassung von Andrew Brunson. Bild: EPA/EPA

«Ich finde es sehr traurig, was die Türkei tut. Ich denke, dass sie einen schrecklichen Fehler begehen. Es wird keine Zugeständnisse geben.» Er möge die Türkei und habe bisher eine sehr gute Beziehung zu Präsident Recep Tayyip Erdogan gehabt. «Aber das kann keine Einbahnstrasse sein. Das ist für die USA nicht länger eine Einbahnstrasse.»

Trump sagte, seiner Meinung nach habe er mit Erdogan eine Abmachung gehabt. Demnach half Trump dabei, Israel zu überreden, eine türkische Bürgerin freizulassen. Im Gegenzug sei er davon ausgegangen, dass Erdogan Brunson freilassen werde. «Ich habe diese Person für ihn rausgeholt.» Jetzt erwarte er, dass Erdogan seinen Teil der Abmachung einhalte.

User zerstören iPhone-Geräte für Erdogan

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Von Korrektheit überzeugt

Auf Bedenken, dass die im Zuge des Konflikts verhängten Importzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei wirtschaftlichen Schaden auch in anderen Ländern anrichten könnten, entgegnete Trump: «Ich mache mir überhaupt keine Sorgen.» Er gehe in der Sache richtig vor.

Der Konflikt hatte in den vergangenen Wochen zu einem massiven Kursverfall der türkischen Landeswährung Lira geführt. Am Freitag hatten die Rating-Agenturen Moody's und S&P die Kreditwürdigkeit des Landes noch tiefer in die sogenannte Ramschzone herabgestuft. Türkische Behörden verdächtigen Brunson zu Unterstützern von Putschisten gehört zu haben. (sda/reu)

Proteste in der Türkei

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Proteste in der Türkei
Eine Frau hält Euro-Banknoten hoch, die an einer Protestveranstaltung von der führenden Oppositionspartei CHP (republikanische Volkspartei) verteilt wurden. Damit wurde auf den Korruptionsskandal aufmerksam gemacht, der die Regierung Erdogan schon länger erschüttert.
quelle: ap / burhan ozbilici
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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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NiemandVonNirgendwo
21.08.2018 06:58registriert April 2016
"Demnach half Trump dabei, Israel zu überreden, eine türkische Bürgerin freizulassen. Im Gegenzug sei er davon ausgegangen, dass Erdogan Brunson freilassen werde."

Nun wenn das so ist, das er davon ausgeht... Momol der kann gut verhandeln
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Rerruf
21.08.2018 07:04registriert September 2017
Vielleicht merkt er jetzt mal, wie es ist ,einen Vertrag oder eine Abmachung, nicht einzuhalten.wenn es denn in dieser Sache überhaupt eine Abmachung gab
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N. Y. P. D.
21.08.2018 06:47registriert Oktober 2015
Demnach half Trump dabei, Israel zu überreden, eine türkische Bürgerin freizulassen. Im Gegenzug sei er davon ausgegangen, dass Erdogan Brunson freilassen werde.

Donald denkt wohl, dass das ein guter Deal sei. Ist es auch. Für ihn, aber nicht für den Sultan.

Es wäre in etwa dasselbe, wie wenn der FC Basel den unterforderten Stocker an Juventus Turin abgibt und im Gegenzug erwartet, dass Juve CR7 an den FC Basel abgibt. Da würde Juve auch sagen : Habt Ihr einen an der Waffel ?

Nur, Trump hat den Längeren in dieser Sache. Ziegenerdi wird einknicken.
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