Zeitungen aus den ganzen USA wehren sich in Leitartikeln gegen die Attacken von Präsident Donald Trump. In ihren am Donnerstag und teils bereits am Mittwoch veröffentlichten Beiträgen beziehen sie Position gegen die Anschuldigung Trumps, «Fake News» zu verbreiten. Aufgerufen zu der Aktion hatte die Zeitung «Boston Globe».
Nach Angaben des «Globe» beteiligten sich bisher etwa 350 Medien an der Aktion. Freie Medien durch staatlich kontrollierte zu ersetzen, sei stets eines der ersten Ziele eines korrupten Regimes bei der Machtübernahme in einem Land, schrieb der «Globe».
Trump verbreite unter anderem, dass Medien, die seine Regierungspolitik nicht unterstützen, «Feinde des Volkes seien». Dieser unerbittliche Angriff auf die freie Presse habe gefährliche Folgen, schrieb «Boston Globe».
Ob auf Twitter oder bei TV-Auftritten: Der US-Präsident lässt in der Regel keine Gelegenheit aus, um über die Medien zu schimpfen. Hier eine kleine Auswahl seiner Anschuldigungen.
The Globe editorial board called for an end to President Trump’s sustained assault on the #FreePress. Hundreds of publishers around the US answered that call https://t.co/XpgjyrODMp pic.twitter.com/7lnSTlE6Sh
— The Boston Globe (@BostonGlobe) 15. August 2018
Why was the FBI giving so much information to the Fake News Media. They are not supposed to be doing that, and knowing the enemy of the people Fake News, they put their own spin on it - truth doesn’t matter to them!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 18. Juni 2018
Einige Medienhäuser zeigten sich jedoch auch kritisch. Das konservative «Wall Street Journal» etwa warnte in einem Kommentar, dass eine solche abgestimmte Aktion nicht eben den Eindruck von Unabhängigkeit der Redaktionen erwecke.
Auch das «Politico Magazine» stellt sich gegen diese Bewegung. «Amerikanische Zeitungen spielen direkt in Trumps Hände» titelt es.
Nichts bekomme einem unabhängigen Journalisten weniger, als aus demselben Trog wie alle seine Kollegen zu trinken. Dieser Schuss könne nur nach hinten losgehen. (sda/dpa/vom/doz)