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«Heuchler!»: Kritik nach Gipfel mit Putin erzürnt Trump

President Donald Trump salutes as he boards Air Force One, Friday, July 20, 2018, in Andrews Air Force Base, Md., en route to Morristown Municipal Airport, in Morristown, N.J., and on to Trump Nationa ...
US-Präsident Donald Trump fühlt sich unfair behandelt.Bild: AP/AP

«Heuchler!»: Kritik nach Gipfel mit Putin erzürnt Trump

21.07.2018, 01:5621.07.2018, 06:43
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US-Präsident Donald Trump hat die massiven Vorwürfe nach seinem Gipfel mit Russlands Staatschef Wladimir Putin zurückgewiesen. Er bezichtigte seine Kritiker der Doppelmoral und nannte sie in einem Tweet «Heuchler».

«Ich wurde von den Fake-News-Medien hart kritisiert dafür, zu nett zu Präsident Putin gewesen zu sein», beklagte Trump in der Nacht zum Samstag in einem Tweet. «Früher hätte man das als Diplomatie bezeichnet.»

Nach dem ersten Gipfeltreffen der beiden Präsidenten am Montag in Helsinki bemängelten nicht nur Journalisten in den USA Trumps Auftritt. Auch seitens der Opposition und sogar innerhalb seiner eigenen Partei wurde der US-Präsident aufs Schärfste kritisiert.

Putin hatte bei der Pressekonferenz mit Trump in Finnlands Hauptstadt jede Einmischung in die US-Präsidentschaftswahlen 2016 dementiert - doch Trump bezog daraufhin nicht etwa Stellung für die US-Geheimdienste, die vom Gegenteil überzeugt sind, sondern nannte das Dementi Putins «extrem stark und kraftvoll».

Russian President Vladimir Putin, right, and U.S. President Donald Trump give a joint news conference at the Presidential Palace in Helsinki, Finland, on Monday, July 16, 2018. (AP Photo/Pablo Martine ...
Trump und Putin in Helsinki.Bild: AP/AP

Lob aus Russland

Aus Russland erntete Trump dafür Lob, während ihm wegen seiner unkritischen Haltung in den USA eine Welle der Empörung begegnete. Der Unmut verschärfte sich noch, als Trump später behauptete, er habe sich auf der Pressekonferenz bloss versprochen.

«Wenn ich laut und bösartig wäre, wäre ich dafür kritisiert worden, zu hart zu sein», schrieb der Republikaner nun auf Twitter. Und eben jene, die ihm nun einen zu russlandfreundlichen Kurs vorwerfen würden, hätten in der Vergangenheit moniert, dass er etwa den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu hart angegangen sei. Am Ende des Tweets fasste Trump seinen Ärger über die Kritiker in einem Wort zusammen: «Heuchler!» (sda/dpa)

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104 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Carlitos Fauxpas
21.07.2018 08:34registriert April 2018
Der eingebildete und selbstverliebte Schnösel fühlt sich auf den Schlips getreten..., weiter so immer weiter!
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Jein
21.07.2018 07:53registriert August 2017
Trump hat Recht - einige seiner Aussagen machten den Eindruck als ob er als russischer Diplomat tätig wäre...
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Macto
21.07.2018 09:07registriert Juni 2018
Das Traurige daran ist: Er glaubt das selber. Das ist keine Show, der meint das so wie er es sagt. Clinton, Nixon, Bush und co. waren sich zumindest bewusst wann sie lügten. Bei Trump habe ich das Gefüh, das Zurechtschieben der Wahrheit dient in erster Linie der Selbstüberzeugung.
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