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Winnie Wong, die Wonderwoman hinter #FeelTheBern Sanders

Ms. Wong vom Planeten Nerd.
Ms. Wong vom Planeten Nerd.
Bild: facebook

Winnie Wong durchschaut das Internet und macht Bernie Sanders, 74, zum Star von Amerikas Jugend

Sie ist die Mutter der Revolution: Winnie Wong ist die grosse Kraft hinter dem Grassroot-Phänomen und demokratischen Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders.
15.02.2016, 17:1415.02.2016, 17:44
Simone Meier
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Das junge, demokratische Amerika findet also, Hillary Clinton sei mit 69 Jahren zu alt. Und portiert lieber einen, der noch älter ist, Bernie Sanders, 74. Natürlich hat diese paradoxe Verschiebung nichts mit dem numerischen Alter der beiden Präsidentschaftskandidaten zu tun, sondern mit dem geistigen. Und auch nicht wirklich mit dem geistigen Alter von Sanders und Clinton selbst, sondern mit dem ihrer Kampagnen.

Google-Einträge für Hillary Clinton: 140 Millionen. Für Bernie Sanders: bereits 106 Millionen.

Sanders ist nämlich nicht einfach der gerechte Sozialist, der die Gemeinschaft über alles stellt, Sanders ist auch der Star, der in GIFs auf Katzen und Einhörnern durchs Weltall reitet und dessen Kern-Support-Gruppe «The People For Bernie Sanders» dutzende lustiger Valentinstags-Posts verfasst hat.

Animiertes GIFGIF abspielen
Bild: giphy

Und da kommt nun Winnie Wong ins Spiel. Sie hat Sanders innerhalb weniger Monate zu einer Jugendbewegung und einer Internet-Sensation gemacht. Winnie Wong ist die Social-Media-Strategin hinter Sanders. Über sie selbst ist fast nichts bekannt, bloss, dass sie in New York lebt, wo sie für Occupy Wall Street gearbeitet hat.

Davor, sagt sie unbestimmt, habe sie «verschiedene Kampagnen für soziale Gerechtigkeit organisiert». Sie nennt sich eine «radikale Medienmacherin» und einen «professionellen Konzern-Troll». Interviews gibt sie fast nie, über sich sprechen will sie nicht, bloss über das grosse, soziale, authentische, moralische, transparente, aufrichtige, ehrliche «wir», für das Sanders stehe. 

Wong war bereits Mitbegründerin von «The People For Bernie Sanders» als sie im letzten Sommer den Hashtag #FeelTheBern kreierte und damit einen Superbowl der Emotionen in den sozialen Netzwerken veranstaltete. Denn #FeelTheBern umfasst alles, was man als junger Mensch toll findet: den Community-Gedanken, die Leidenschaft, die Superkräfte von Gefühlen überhaupt, den Sexappeal einer popkulturellen Bewegung, die im besten Fall auch eine revolutionäre ist.

#FeelTheBern ist ein Hashtag mit hohem Pathos. Und wenn sich die spröde Winnie Wong auf ihrer eigenen, mit einem Faultier im Weltall hinterlegten Facebook-Seite einmal so richtig gehen lässt, wird sie durchaus auch pathetisch.

Fernziel Faultier.
Fernziel Faultier.
bild: facebook

#FeelTheBern hat einige Gesichter: Die GIFs, die lustigen Montagen, aber auch Video-Interviews, die Wong mit Sanders-Wählern macht, mit Krankenschwestern, Farmern, Studenten, allesamt sehr kurz, sehr persönlich, mitten aus dem amerikanischem Alltag derer, die noch nie sonderlich privilegiert waren. Dazwischen: Statistiken, Zeitungsartikel, alles über Bernie, Bernie mit Babys, Bernie-T-Shirts und – ein Hit – Bernie als Tattoo-Vorlage.

Manches haben Wong oder die «People» selbst designt, anderes haben sie zusammengetragen von Unterstützern. Denn die ganze Sanders-Online-Kampagne ist ein rührendes Gemeinschaftswerk, eine soziale (Medien-)Skulptur für wenig Geld. Sie wächst mit jedem Tag. Die Google-Suche nach Hillary Clinton, die seit Jahrzehnten präsent ist, ergibt 140 Millionen Einträge. Die Suche nach Bernie Sanders, dessen Bewegung eben erst eingesetzt hat, bereits 106 Millionen. Viele dieser Millionen verdankt er Winnie Wong.

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4 Kommentare
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TheRabbit
15.02.2016 18:02registriert Mai 2014
#FeelTheBern
Wohl der beste Slogan weltweit.

Was bei Bernie anders ist als bei den anderen Kandidaten? Er hat das Geld von den Wählern. Hillary finanziert sich durch die eigennûtzige Finanzbranche.
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