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Wahlen: Brasilien hat einen inhaftierten Kandidaten

epa05262458 Former Brazilian President, Luiz Inácio Lula da Silva, participate in an event with social movement supporters in favor of Brazilian President Dilma Rousseff at Esplanada de los Ministerio ...
Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sitzt wegen Korruption und Geldwäscherei im Knast und ist nun offiziell Präsidentschaftskandidat.Bild: EPA/EFE

Brasilien hat nun einen Präsidentschaftskandidaten, der im Knast sitzt

04.08.2018, 20:1604.08.2018, 20:25
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Die brasilianische Arbeiterpartei (PT) hat am Samstag den früheren Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva trotz seiner Haftstrafe zu ihrem Präsidentschaftskandidaten gekürt. Die Entscheidung war erwartet worden.

In einer Botschaft an die Delegierten forderte der inhaftierte 72-Jährige, dass «Brasilien seine Demokratie wiederherstellen muss».

Neben der PT nominieren am Samstag auch die Sozialdemokraten (PSDB) und die Grünen (PV) ihre Kandidaten für die Präsidentschaftswahl.

Korruption und Geldwäscherei

Lula bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe und nennt seine Verurteilung politisch motiviert. Seine Teilnahme an der Wahl ist fraglich. Umfragen sehen Lula trotz seiner Inhaftierung derzeit als aussichtsreichsten Kandidaten. Der 72-jährige Politiker verbüsst derzeit eine langjährige Haftstrafe wegen Verwicklung in eine weitverzweigte Korruptionsaffäre und Geldwäscherei.

In Brasilien stehen im Oktober Präsidentschaftswahlen an. Für die PSDB tritt Geraldo Alckmin an, für die Grünen Marina Silva - fünf Jahre lang Umweltministerin während der Amtszeit Lulas (2003-2010).

Andere Parteien wie die MDB, mit Henrique Meirelles an der Spitze, die Kommunisten mit Manuela D'Avila, die Sozialliberalen (PSL) mit dem rechtspopulistischen Jair Bolsonaro und die Demokratische Arbeiterpartei (PDT) mit Ciro Gomes haben ihre Kandidaten bereits gekürt. (leo/sda/afp/dpa)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Howard271
04.08.2018 22:22registriert Oktober 2014
Die brasilianischen Parteinamen sollten nicht so wörtlich genommen werden - die „Sozialdemokraten“ sind eine eher konservative (flexible) Mittepartei und die Partei Bolsonaros auch nur dem Namen nach „sozialliberal“...
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Daniel Martinelli
04.08.2018 20:35registriert Dezember 2016
Und wenn Lula wiedergewählt wird, verlegen sie die Präsidialgeschäfte in den Knast? Soviel ich weiss, darf ein verurteilter Straftäter nicht Präsident werden.
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