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Zalando wegen Hitzesommer mit Gewinnwarnung – Aktie stürzt ab

Zalando wegen Hitzesommer mit Gewinnwarnung – Aktie stürzt ab

18.09.2018, 10:21
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Das anhaltende Sommerwetter in Europa durchkreuzt die Pläne von Zalando. Zum zweiten Mal in sechs Wochen strich der grösste Online-Modehändler des Kontinents seine Umsatz- und Gewinnerwartungen zusammen.

An der Börse rauschte die Aktie nach der Prognosesenkung in den Keller und brach zum Handelsstart zeitweise um über 20 Prozent auf 33.47 Euro ein. Dies war der tiefste Stand seit August 2016. Damit hielt der Konzern, der gerade sein zehnjähriges Bestehen feiert, mit grossem Abstand die rote Laterne im deutschen Börsenindex MDax.

Das Wetter ist ein Problem für die gesamte Modeindustrie

Zalando-Vorstandsmitglied Rubin Ritter begründete die schlechteren Geschäfte mit den hohen Temperaturen, die auch im September andauerten, und damit verbundenen umfangreichen Rabattaktionen. Der Start der umsatzstärkeren Herbst- und Wintersaison werde sich «signifikant» nach hinten verschieben. Das sei ein Problem für die gesamte Modeindustrie.

Im Sog von Zalando gerieten auch die Titel von Kinnevik unter die Räder. Sie fielen in Stockholm um knapp acht Prozent - so stark wie zuletzt vor gut zwei Jahren. Die Beteiligungsfirma hält nach Reuters-Daten gut 31 Prozent an Zalando.

150 statt 270 Millionen Euro Gewinn

Das Unternehmen rechnet im Gesamtjahr damit, nur noch ein Umsatzplus am unteren Ende der angestrebten 20 bis 25 Prozent erzielen zu können. Nach der letzten Prognosesenkung Anfang August war Zalando noch davon ausgegangen, in der unteren Hälfte der Spanne landen zu können.

Vor allem beim bereinigten Betriebsgewinn (EBIT) ist das Unternehmen pessimistischer als vor einigen Wochen: Hier traut sich Zalando nur noch 150 bis 190 Millionen Euro zu, nachdem der Konzern zuletzt noch das untere Ende der bisher gesteckten Prognose von 220 bis 270 Millionen Euro angepeilt hatte.

Für das dritte Quartal erwartet Zalando einen Gewinn und Umsatz unter den Analystenschätzungen. Details will das Berliner Unternehmen mit inzwischen 15'600 Mitarbeitern am 6. November veröffentlichen.

(awp/sda/reu)

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