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Die Finanzwelt schaut gebannt nach Washington: Schweiz hofft auf Zinsschritt der US-Notenbank 

Die Finanzwelt schaut gebannt nach Washington: Schweiz hofft auf Zinsschritt der US-Notenbank 

16.12.2015, 06:5616.12.2015, 07:11
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Zinswende: Die weltweiten Finanzmärkte erwarten, dass die Fed am Mittwoch um 20.00 Uhr die Leitzinsen erstmals nach beinahe einem Jahrzehnt um 0.25 Prozentpunkte anhebt und dann über die kommenden zwei Jahre an jeder zweiten Sitzung einen weiteren moderaten Schritt tut, um die historische Geldschwemme einzudämmen.

Fed-Chefin Janet Yellen: Gibt sie heute die Zinswende in den USA bekannt?
Fed-Chefin Janet Yellen: Gibt sie heute die Zinswende in den USA bekannt?
Bild: MICHAEL REYNOLDS/EPA/KEYSTONE

Ein solches Vorgehen wäre tendenziell von Nutzen für die Schweiz. Zum Einen verringert sich der Aufwertungsdruck auf den Franken. Zum Anderen ebnet ein solcher Entscheid langfristig den Weg aus dem ungewöhnlichen Regime der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die seit knapp einem Jahr Negativzinsen von 0.75 Prozent auf einem Teil der Giroguthaben der Banken erhebt.

Hebt die Fed nun die Leitzinsen an, dann werden Anlagen in Dollar attraktiver. Dank der höherer Verzinsung fliessen mehr Gelder in den Dollar- statt in den Frankenraum und der Franken schwächt sich gegenüber dem Dollar ab.

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Exporteure profitieren

Da die USA nach der EU der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz ist, ist eine Abschwächung des Frankens gegenüber dem Dollar nicht nur währungspolitisch von Vorteil, sondern sie nutzt auch dem Schweizer Export in die USA.

Relevanter für die Schweizer Wirtschaft als das Verhältnis des Frankens zum Dollar ist jedoch das des Frankens zum Euro. Dieses Wechselverhältnis hat sich mit der weiterhin expansiven Geldpolitik, die die europäische Zentralbank (EZB) vor zwei Wochen kommunizierte, kaum verändert.

Und auch die Fed wird nicht zuletzt durch die expansive Geldpolitik der EZB lediglich zu moderaten Zinsschritten bewogen. Denn die Aufwertung des Dollars bedeutet gleichzeitig eine Schwächung des Euros und damit eine Belastung für die amerikanische Exportwirtschaft. (whr/sda)

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