Caracas im Ausnahmezustand, nachdem oppositionelle Demonstranten mit Sicherheitskräften aneinander gerieten. Bild: Ariana Cubillos/AP/KEYSTONE
Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei sind in Venezuela Dutzende verletzt worden. Über 50 Menschen wurden bei den Protesten gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolás Maduro in der Hauptstadt Caracas festgenommen.
Die Polizei errichtete Blockaden und setzte Tränengas ein, um die Menge zu zerstreuen. Demonstranten schleuderten Steine auf Polizisten. Mutmassliche Regierungsgegner randalierten in einem Verwaltungsgebäude. Innenminister Nestor Reverol sprach von «Terrorakten faschistischer Gruppen».
Nach einem friedlichen Aufmarsch von über 50'000 Gegnern Maduros wollten Tausende zur Defensoria del Pueblo marschieren, der Behörde zur Garantie der Menschenrechte, um gegen ein Abdriften in eine Diktatur zu demonstrieren. Sie fordern rasche Neuwahlen.
Am Vortag war Oppositionsführer Henrique Capriles für 15 Jahre von der Kandidatur bei Wahlen ausgeschlossen worden. Der Grund sollen finanzielle Unregelmässigkeiten in dem von Capriles regierten Bundesstaat Miranda sein. Er streitet alles ab und spricht von einem «Selbstputsch» der Regierung, um die Opposition zu schwächen.
Er und sein Team seien in einen Gebäude mit Brandsätzen angegriffen worden, teilte Capriles am Samstag mit. «Was ist der Befehl, Maduro? Uns zu töten?», schrieb er auf Twitter. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) verurteilte den Angriff auf Capriles.
Der 44-Jährige galt als aussichtsreicher Kandidat bei der nächsten Wahl 2018. Nach dem Tod von Hugo Chávez hatte er 2013 mit 48,9 Prozent knapp gegen Maduro (50,8 Prozent) verloren. Er werde Proteste im ganzen Land organisieren, sagte er. «Ich gehe bis ins letzte Dorf von Venezuela, um der Diktatur von Nicolás Maduro ein Ende zu setzen.» Die Lage im Land sei nicht länger hinnehmbar. «Es geht nicht darum, dass ich für die Kandidatur um öffentliche Ämter gesperrt wurde. Hier sterben Menschen vor Hunger, sie sterben in den Spitälern.»
«Nieder mit der Diktatur» – Venezolaner demonstrieren gegen die Politik von Präsident Nicolas Maduro. Bild: Ariana Cubillos/AP/KEYSTONE
Am Samstag riefen die Demonstranten immer wieder: «Wir wollen Freiheit, wir wollen Zukunft, wir wollen Demokratie». Und: «Nieder mit der Diktatur.» Der Vizepräsident des Parlaments, Freddy Guevara, kündigte für den 19. April eine weitere Grossdemonstration gegen Maduro an. (cma/sda/dpa)
Ob Nestlé oder Novartis: Auch Schweizer Firmen sind in der chinesischen Provinz aktiv, in der Muslime in Lager weggesperrt werden.
In demonstrativer Einigkeit sprach Washington am vergangenen Dienstag ein Machtwort in einem der weltweit schwerwiegendsten Menschenrechtsverbrechen: Mit nur einer Gegenstimme hat das US-Repräsentantenhaus Sanktionen gegen die Komplizen der Unterdrückung der muslimischen Minderheit in der westchinesischen Provinz Xinjiang gefordert.
Nancy Pelosy, Sprecherin des US-Abgeordnetenhauses, sprach von «barbarischen Taten» in den Internierungslagern, in denen mehrere hunderttausende Uiguren …